Kuhriss durch Wolf auch in St. Gallen

Das Problemraubtier darf dennoch nicht geschossen werden.
St. Gallen Nach Graubünden herrscht nun auch im Kanton St. Gallen große Aufregung wegen eines Wolfsrisses. Zum ersten Mal tötete ein Wolf dort ein Rind. Der für die Landwirte besorgniserregende Vorfall ereignete sich bereits letzte Woche in der Nacht auf Freitag. Der Großwildräuber schlug auf der Alp Brändlisberg im Calfeisental zu. Opfer des Wolfes wurde ein einjähriges Rind aus einer Jungviehherde. Am Freitagmorgen fraßen laut „Liechtensteiner Vaterland“ bereits 30 Gänsegeier den Kadaver.
Die Bilanz der Wolfsrisse im Kanton St. Gallen ist im heurigen Jahr bereits beachtlich: 16 Schafe, 15 Ziegen und zwei Rothirsche wurden von den Raubtieren getötet. Was die St. Galler Verantwortlichen besonders beunruhigt: Der Riss des Rindes hätte laut einem Experten nicht verhindert werden können. Die Kuhherde war vorgabengerecht eingezäunt gewesen.
Der Kanton St. Gallen ist ist nicht zum ersten Mal Schauplatz einer Wolfsattacke auf Rinder. Vor einem Jahr hatte schon einmal den Angriff eines Wolfs auf eine Kuh gegeben. Das angegriffene Tier überlebte die Attacke.
Der Wolf, der das Rind auf der Alp Brändlisberg tötete, darf dennoch nicht entnommen, sprich geschossen werden. Für die Abschussbewilligung müssten entweder mindestens zehn Schafe oder Ziegen innerhalb von vier Monaten aus einer geschützten Herde oder mindestens zwei Stück Großvieh durch denselben Wolf gerissen werden. Das war beim „Übeltäter“ des jüngsten Kuhrisses nicht der Fall.