Langen sitzt auf dem Trockenen

Vorarlberg / 16.08.2022 • 18:10 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

Trinkwasserbehälter sind leer. Über Nacht wurde eine Not­leitung verlegt.

Langen Die Gemeinde Langen bei Bregenz hat einen eindringlichen Appell an die Bürger gerichtet. „Die Trinkwasserbehälter sind leer! Wasser wird bereits aus den Nachbargemeinden zugefahren und die Verantwortlichen arbeiten auf Hochtouren an der Herstellung der Notversorgung.“ Das Wasser darf bis auf weiteres nur für die kleine Körperpflege und als Trinkwasser für Mensch und Tier verwendet werden. Tätigkeiten wie Rasen gießen, Pools füllen oder Auto waschen sind strengstens verboten.

Der Alarm wurde am Montag um 21 Uhr ausgelöst. Noch in der Nacht wurde von Dutzenden Feuerwehrleuten aus den umliegenden Gemeinden ein 2500 Meter langer Wasserschlauch von Eichenberg nach Langen verlegt. „Um 1.30 Uhr ist der erste Wassertropfen durch die Leitung geronnen“, berichtet der Gemeindechef von der gemeinsamen Meisterleistung, an der auch diverse Bauhofmitarbeiter beteiligt waren. „Durch diese Notmaßnahmen ist die Wasserversorgung derzeit gesichert. Aber wir haben keinen Liter Wasser zu viel.“ Warum es plötzlich kein Wasser mehr gab, konnte laut Kirchmann noch nicht gänzlich geklärt werden. Bereits in den letzten Wochen sei es immer sehr knapp gewesen, dass die Reservoire über Nacht gefüllt wurden. In den letzten drei Tagen hätte sich schließlich abgezeichnet, dass dem nicht mehr so ist. „Am Montag ist der Verbrauch drastisch gestiegen und es wurden uns alle Reserven gezogen.“ Ein ursprünglich vermuteter Wasserrohrbruch konnte als Ursache ausgeschlossen werden. „Wir sind noch auf der Spurensuche. Es deutet aber sehr vieles auf einen natürlichen Verbrauch“, erläutert der Bürgermeister. Da zum einen speziell im landwirtschaftlichen Bereich derzeit sehr viele private Wasserquellen versiegt sind, werde vielfach auf das Gemeindewasser zurückgegriffen. Zum anderen seien in den letzen Jahren sehr viele Pools gebaut worden, die durch die Verdunstung täglich nachgefüllt werden müssen. Kirchmann verdeutlicht: „Im Durchschnitt gehen 3,8 Liter pro Sekunde vom Wasserwerk weg. Jetzt hatten wir Spitzen mit zwölf Litern pro Sekunde.“

In Langen geht man davon aus, dass die Notleitung mindestens einen Monat bestehen bleibt. Für die Zukunft sieht der Bürgermeister seine Gemeinde besser gerüstet. Spätestens mit Jahresbeginn 2023 soll der Notverbund Bregenz-Fluh-Langen in Vollbetrieb geben. Über die Leitung zur Wassergenossenschaft Fluh könnten schon jetzt 30 Kubikmeter Wasser am Tag bezogen werden, wenn denn die Pumpe lieferbar wäre. Eine Notlösung in Form einer Ersatzpumpe wird im besten Fall heute, Mittwoch, angeliefert. vn-ger

„Um 1.30 Uhr ist der erste Wassertropfen durch die Leitung geronnen.“