Leicht erhöhtes Risiko für neurologische Probleme
Forscher haben Risiko für neurologische Probleme nach Corona-Infektion untersucht.
Bregenz, Wien, Oxford Covid-19-Patienten haben noch zwei Jahre nach der Infektion ein leicht erhöhtes Risiko für psychiatrische und neurologische Probleme. Das berichten britische Forscher im Fachjournal „The Lancet Psychiatry“ nach Auswertung der Krankenakten von 1,28 Millionen Covid-19-Patienten und von ähnlich vielen Menschen mit einer anderen Atemwegserkrankung. Das Team um Paul Harrison und Maxime Taquet von der University of Oxford verwendete Daten aus den USA, Großbritannien, Spanien, Bulgarien, Australien, Indien, Malaysia und Taiwan. Die Resultate widersprechen zunächst dem Verdacht, Covid könne längerfristige Gemütsstörungen verursachen. „Es ist eine gute Nachricht, dass das Übermaß an Depressions- und Angstdiagnosen nach Covid-19 nur von kurzer Dauer ist und bei Kindern nicht beobachtet wird“, wird Harrison in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. Demnach waren Gemütsstörungen 43 Tage nach der Covid-Diagnose auf demselben Niveau wie in der Kontrollgruppe, bei Angststörungen war dies nach 58 Tagen der Fall. In der Altersgruppe unter 18 Jahren fanden die Wissenschafter kein erhöhtes Vorkommen solcher Störungen.
Allerdings deutet die Studie bei Covid-19-Patienten auf etwas höhere Risiken für Bewusstseinstrübungen (Brain Fog), Demenz, psychotische Schübe sowie Epilepsie auch am Ende der zweijährigen Nachbeobachtungszeit hin.
„Die Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die längerfristigen Folgen für die psychische Gesundheit und das Gehirn von Menschen nach einer Covid-19-Infektion“, sagte Taquet. Die Autoren räumen jedoch ein, dass wegen der Datenbasis Fälle mit geringen oder keinen Symptomen unterrepräsentiert sein könnten.
Coronainfektionen konstant
Unterdessen sind am Donnerstag österreichweit 1245 Corona-Infizierte in Spitalsbehandlung gewesen. 66 der Betroffenen werden auf Intensivstationen betreut. Vorarlberg meldete 211 Neuinfektionen. Von den 66.750 PCR-Tests der vergangenen 24 Stunden waren 11,4 Prozent positiv.