Auf Trockenheit folgte Starkregen
Zukünftig sei vermehrt mit Extremwetterereignissen zu rechnen.
Innsbruck, Schwarzach Seit Wochen gab es in Vorarlberg keinen ergiebigen Regen mehr, der Bodensee hatte zuletzt über einen Meter weniger Wasser als üblich. Was am Donnerstagabend und Freitag folgte, war dafür umso extremer. Die Niederschlagsmengen am Freitag waren regional ungewöhnlich hoch. „Punktuell waren es ein heftiges Ereignis mit kleinräumigen Zellen“, erklärt Meteorologe Alfred Neururer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck auf VN-Anfrage. In Bregenz fielen in drei Stunden sogar über 160 Liter pro Quadratmeter, in Hard waren es zeitweise sogar 200 Liter. Die ZAMG gab für Freitag eine Regenwarnung für Vorarlberg und Teile Nordtirols aufgrund des Genuatiefs, das den Starkregen brachte. Eine Beruhigung soll heute, Samstag, folgen. „So ein Ereignis ist noch nicht dem Klimawandel zuzuschreiben. Aber natürlich kann die Häufigkeit solcher Extremwetterereignisse durch den Klimawandel zunehmen“, betont Neururer. Das bestätigt auch der Vorarlberger Klimatologe Simon Tschannett. „Es ist das, was Forscherinnen und Forscher schon lange für die Zukunft vorhergesagt haben: Nämlich, dass es längere Trockenperioden und intensivere, kürzere Niederschlagsereignisse geben wird.“
Neue Art von Klima
Insgesamt müsse man sich als Gesellschaft darauf einstellen, dass es vermehrt zu solchen Ereignissen kommt. Nach dem langen Ausbleiben des Niederschlags fehle oft das Risikobewusstsein, wenn sich eine schwere Gewitterlage abzeichnet. „Wir sind es nicht gewohnt, dass es so heftige Gewitter gibt“, so Tschannett.
„Wir müssen uns mehr mit dieser neuen Art von Klima auseinandersetzen, damit die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden können.“ Es bräuchte mehr Unwetterverständnis. VN-MIH
„Wir müssen uns als Gesellschaft mehr mit dieser neuen Art von Klima auseinandersetzen.“