“Es braucht auch eine Ethik und Moral bei der Jagd”

Warum werden Jagden in Vorarlberg an Jäger wie die Brüder F. aus Baden-Württemberg verpachtet? Wie viele Jagden sind überhaupt noch in heimischer Hand? Was kann die Vorarlberger Jägerschaft gegen Rowdys wie diese tun?
Der Bregenzer Bezirksjägermeister Hans Metzler war am Freitag zu Gast in der Sendung Vorarlberg LIVE. „Es ist schockierend, wie die modernen Geister der heutigen Zeit in solche traditionellen und achtsamen Gebiete eindringen“, sagte er im Gespräch mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann.
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Die Vorarlberger Jägerschaft lehne Drohnen und Hubschrauber bei der Jagd grundsätzlich ab. Es sei ein althergebrachter Brauch, dass der Schuss so angebracht werden muss, dass man das Stück bergen kann und es mit menschlichen und üblichen Methoden ins Tal transportiert wird, betont Metzler. Als unprofessionell bezeichnet er im Übrigen die Lecksteine, mit denen die Jagdpächter der Eigenjagd Wirmboden-Kanisfluh das Steinwild angelockt haben. Dass man dem Steinwild Steinsalz vorlege, sei nicht unüblich. „Aber Lecksteine sind für Kühe und das hat da oben nichts verloren. Es zeigt auf, was für Laien da am Werk waren“, unterstreicht der Bezirksjägermeister.
Noch pachtwürdig?
Hans Metzler würde sich wünschen, dass die Grundbesitzer einen ähnlich klaren Strich ziehen würden wie der Jagdaufseher, der nach dem Vorfall umgehend gekündigt hat. Auch die BH nimmt Metzler in die Pflicht. Der Bezirkshauptmannschaft würde es obliegen, die Pachtwürdigkeit solcher Personen zu prüfen. „Sind diese Leute nach diesen Vorfällen noch pachtwürdig“, fragt sich Hans Metzler. Es brauche auch eine Ethik und Moral bei der Jagd und nicht nur die hohen, zahlenden Jagdpächter, die dann irgendwas damit tun. Die Brüder F. aus Baden-Württemberg seien „Leute, die sich nicht der traditionellen Jagd verbunden fühlen und das hat man vorher gewusst“, hält der Bezirksjägermeister fest.
(VN/VOL.AT)