Gericht: Eheleute nach Seitensprung vor Gericht

Vorarlberg / 20.08.2022 • 12:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Ehepaar wurde unter anderem der gefährlichen Drohung beschuldigt.<span class="copyright"> Eckert</span>
Das Ehepaar wurde unter anderem der gefährlichen Drohung beschuldigt. Eckert

Rentnerehepaar auf der Anklagebank des Landesgerichts.

feldkirch „Es handelt sich hier um ein mittleres Ehedrama, ausgelöst durch einen untreuen Ehemann“, beginnt der Verteidiger bei der Verhandlung am Landesgericht Feldkirch sein Eröffnungsplädoyer.

Er kennt das Ehepaar seit langer Zeit. Beide Beschuldigten sind über sechzig Jahre alt, in Rente und könnten ihre Pension ganz in Ruhe genießen. Doch der Mann hatte eine Liebschaft, die Ehefrau erfuhr von dem Verhältnis, der Haussegen hing mehr als schief. Der Gatte entschied sich, die Affäre zu beenden. Doch das wiederum missfiel der temperamentvollen Geliebten sehr und es kam zum Streit in dem Trio.

Situation eskaliert

Die Verteidigung führt an, dass es im Hintergrund unendliche Geschichten rund um die gefährdete Ehe, die Liebschaft und andere Dinge gebe. Fakt ist, dass der fremdgegangene Ehemann, die betrogene Ehefrau und die Ex-Geliebte sich in einer Wohnung ziemlich in die Haare gerieten. „Ich habe aber sicher nie gedroht, ihr Säure ins Gesicht zu schütten“, beteuert der Angeklagte. Die gekränkte Liebschaft hatte dies behauptet. Sie wollte nicht lockerlassen. Das Ehepaar, das sich zumindest so weit geeinigt hatte, dass es keinerlei Kontakt mehr zwischen der Dritten und dem Mann geben sollte, versuchte die Ex-Liebhaberin telefonisch auszubooten und loszuwerden. Der Gattin rutschte die Hand aus, sie ohrfeigte die Nebenbuhlerin.

1200 Euro Buße

Das Ehepaar räumt ein, unschöne Worte verwendet zu haben und auch Handgreiflichkeiten gab es. Diese Verantwortungsübernahme reicht für eine Diversion, also eine Lösung ohne Vorstrafe. Immerhin sind die beiden unbescholten, haben noch andere private Probleme zu lösen und sehen ein, sich falsch verhalten zu haben. Mit 1200 Euro Buße ist die Sache für beide vom Tisch. Damit sind sie einverstanden. Sie bezahlen sofort und sind froh, ihre Eheprobleme nicht weiter öffentlich ausbreiten zu müssen. Das Verfahren wurde eingestellt.