Schnifis verfolgt ambitionierte Energieziele

Vorarlberg / 23.08.2022 • 16:32 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Bis zum Jahr 2025 soll ein Großteil der Schnifner Haushalte Teil der Energiegemeinschaft sein, bei der eigener Strom verbraucht und überschüssige Energie an die Nachbarschaft weitergegeben wird. VN/Hartinger
Bis zum Jahr 2025 soll ein Großteil der Schnifner Haushalte Teil der Energiegemeinschaft sein, bei der eigener Strom verbraucht und überschüssige Energie an die Nachbarschaft weitergegeben wird. VN/Hartinger

Energiegemeinschaft geht in die Pionierphase über.

Schnifis Die Pilot- und Sondierungsphase für die Energiegemeinschaft Schnifis ist abgeschlossen. In Abstimmung mit dem Klima- und Energiefonds ging das Projekt nun in die Pionierphase über. Das Ziel der Energiegemeinschaft ist es, die produzierte Energie nach Möglichkeit direkt in der Gemeinschaft zu verbrauchen, sprich dort, wo sie erzeugt wird. Im Jänner 2021 startete in der rund 800 Einwohner zählenden Gemeinde dieses einzigartige Pilotprojekt.

In der ersten Phase wurden die unterschiedlichen Technologien evaluiert, das Zusammenspiel zwischen Photovoltaik, Biogas und tatsächlichem Energiekonsum und die finanziellen Rahmenbedingungen abgesteckt. „Eines können wir nach dieser ersten Phase mit Sicherheit sagen: Wenn wir uns alle als Gemeinschaft zusammenschließen, wird es nur Gewinner geben“, zeigt Bürgermeister Simon Lins die Vorteile der Energiegemeinschaft auf.

Strom bleibt vor Ort

Neben den Besitzern der Photovoltaikanlagen, welche unabhängig von der Einspeisemenge die optimale Einspeisevergütung bekommen, haben auch die Konsumenten der Energiegemeinschaft keinerlei Mehrkosten und können mit ihrer Stromrechnung zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Umweltschutz beitragen. „Eine weitere Erkenntnis der Pilotphase ist, dass wir unabhängig vom realistisch möglichen Ausbau der Photovoltaikanlagen unseren Strom zu über 70 Prozent selbst vor Ort verbrauchen können“, erklärt Lins. Daher soll künftig auch die Photovoltaik an jedem dafür geeigneten Standort ausgebaut werden.

Vervierfachung von Photovoltaik

Als weiteren Schritt ist nun die Gründung eines gemeinnützigen Vereins mit den Zielen mit der Energiegemeinschaft, den CO2-Fußabdruck zu senken und den Umweltschutz zu forcieren, vorgesehen. Neben dem Statut gilt es dabei ein Regelwerk, Abrechnungsmodalitäten, Gemeinnützigkeit und steuerliche Konsequenzen zu klären. Langfristiges Ziel ist es nach wie vor, bis 2025 einen Großteil der Haushalte davon zu überzeugen, Mitglied der Energiegemeinschaft Schnifis zu werden und durch die Planungssicherheit den Ausbau der Photovoltaik auf 500 kWp zu steigern und CO2-senkende Maßnahmen mit einem Volumen von 5000 bis 10.000 Euro pro Jahr zu fördern. „Dies sind absolut ambitionierte Ziele, da die Basis dafür neben der überdurchschnittlich starken Bürgerbeteiligung eine Vervierfachung der installierten Photovoltaikflächen im Vergleich zum Projektstart im Jahr 2020 bedeuten würde“, blickt der Gemeindechef positiv in die Zukunft. MIMA

„Wenn wir uns alle als Gemeinschaft zusammenschließen, wird es nur Gewinner geben.“

Schnifis verfolgt ambitionierte Energieziele