Martina Riedmann aus Lustenau holt sich musikalische Inspiration auf ihrem Bauernhof

Martina Riedmann (39) ist Bäuerin, Pädagogin und lässt sich auf dem Bauernhof für ihre Lieder inspirieren.
Lustenau Wenn Martina Riedmann (39) vom Riedmannhof frühmorgens zu ihren Kühen in den Stall geht, dann kann es durchaus sein, dass ihr ein neues Lied in den Sinn kommt. „Meistens fällt mir bei der Arbeit mit unseren Tieren ganz spontan eine Melodie ein. Dann schnappe ich mir schnell mein Handy und nehme es auf, um es nicht zu vergessen“, erzählt sie mit einem Lächeln.
Ideen hat die sympathische Bäuerin viele, doch die Zeit, um sie danach alle fertig auszuarbeiten, fehlt am Ende des Tages auf dem Bauernhof im Lustenauer Ried. Ihr erstes deutsches Lied hat sie nun fertiggestellt und im Tonstudio aufgenommen. Dafür ist sie nach Wien zu ihrem Produzenten David Bronner gefahren. „Melodie. Einen ganzen Sommer lang“ heißt das Lied, dass bereits von einigen Radiosendern gespielt wird.

„Die Melodie zum neuen Lied ist mir bei meinem Lieblingsplatz im Wald gekommen. Der Ohrwurm hat mich nicht mehr losgelassen. Somit habe ich es meinem Produzenten David Bronner einfach einmal ganz unverbindlich zugeschickt“, erzählt sie rückblickend. Bronner kennt sie bereits aus ihrer Zeit als Chor-Sängerin bei den Monroes. Gesungen hat sie schon immer als Hobby. Ihr Gesangstalent wurde von Bronner schon vor einigen Jahren erkannt. „Ich liebe es zu singen. Wie genau ich das mache, kann ich nicht erklären. Ich mache es einfach und singe mit meinem Herzen“, erzählt sie bescheiden und betrachtet liebevoll ihre Hasen, die gerade im Garten herumhoppeln.
Von der Crux des Dialekts
„Es war einfach wunderbar, in Wien in einem Tonstudio zu stehen“, erzählt sie. Diese Magie und diese Ehrfurcht, die sie im Studio spürte, waren unvergesslich. Alles hat bestens geklappt und sie hat die Chor-Stimmen sogar selber gesungen. Nach ein paar Wochen kam dann der Anruf aus Wien. Der Buchstabe „R“ sei zu hart gesungen und würde ihren Vorarlberger Dialekt verraten. Und so hieß es, ab nach Wien und alles nochmal einsingen. „Ich habe während der ganzen Zugfahrt ein stilles ,R‘ zu sprechen geübt, damit es bei dem Wort „Meeresrauschen“ im Lied nicht gehört wird.“ Das Ergebnis ist nun für den gesamten deutschsprachigen Raum tauglich. Für sie ist es das erste Mal, dass sie auf Deutsch ein Lied singt. „Ich fühle mich sogar richtig wohl, in meiner Muttersprache zu singen.“
Inspiriert von der Natur
„Ich lebe mit meiner Familie in einer einzigartigen Umgebung inmitten des Lustenauer Rieds. Bevor ich in der Früh die Kühe melken gehe, setze ich mich mit einer Tasse Kaffee vor den Bauernhof und betrachte diese wunderschöne Landschaft“, sagt sie. Das erfüllt sie mit großer Demut und Dankbarkeit für das, was sie hat. Ihr größter Traum ist es, während des Melkens ihr eigenes Lied im Radio zu hören. „Das wäre für mich wunderschön“, sagt sie bescheiden. Bühnenerfahrung habe sie noch keine, das sei auch mit ihrem Hauptberuf als Bäuerin schwierig zu vereinen. Ein neues Lied hat sie bereits wieder auf ihrem Handy abgespeichert. Im Herbst wird es dann eingesungen. Die talentierte Bäuerin wird diesen Spagat sicherlich mit Bravour meistern. BVS