So viele Jagden in Vorarlberg sind in ausländischer Hand

Dass Nicht-Österreicher gerne hierzulande jagen, hat auch finanzielle Gründe.
Schwarzach Vorarlberg ist auch für Jäger aus dem Ausland ein beliebtes Revier. Der Landesstatistik zufolge ist in Summe jede fünfte Jagd im Land an einen Nicht-Österreicher verpachtet. „Wenn man es über die Bundesländer hinweg vergleicht, ist es ein hoher Anteil“, resümiert Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft.
In konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Von den 313 Eigenjagden, die es im Land gibt, sind 99 an Ausländer verpachtet. „Die anderen werden entweder vom Eigentümer selbst genutzt oder sind an Inländer verpachtet“, ergänzt Heigl. Bei den größeren Genossenschaftsjagden sind es in Summe 178 Stück, 27 haben einen auswärtigen Pächter. Aus welchen Ländern die Jagdpächter stammen, geht laut Heigl aus der Statistik nicht hervor.
Zollfrei
Dass gerade Deutsche oder Schweizer gerne in Vorarlberg jagen, hat unterschiedliche Gründe. Der Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft verweist diesbezüglich unter anderem auf die Nähe zur Grenze und die Attraktivität der Bergjagden. Bei den Eidgenossen spielen außerdem das Jagdsystem bzw. finanzielle Gründe eine Rolle. „Aus Graubünden kommen doch einige zu uns, weil dort ein ganz anderes Jagdsystem herrscht“, sagt Gernot Heigl.
Wie in einigen anderen Schweizer Kanton wird in Graubünden die Lizenzjagd praktiziert. Sprich: Die Jagd ist nicht an ein Gebiet gebunden. Die Jäger erwerben beim Kanton eine Lizenz. Pro Lizenz darf eine bestimmte Anzahl an Tieren erlegt werden. Die Jagdzeit ist auf knapp drei Wochen im Herbst beschränkt. Ein weiterer Vorteil für die Eidgenossen: das Geld. Heigl erläutert: „Wenn ein Schweizer eine Jagd pachtet, dann darf er das Fleisch, das aus seiner eigenen Jagd stammt, zollfrei einführen. Das ist aufgrund des hohen Fleischpreises in der Schweiz natürlich interessant.“
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