Wie erfolgreich die Integration der ukrainischen Flüchtlinge in Vorarlberg bis jetzt war

Vorarlberg / 25.08.2022 • 18:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Landesrat Christian Gantner, Bundesministerin Susanne Raab und Bürgermeister Simon Tschann im Gespräch, hier mit Landtagsabgeordnetem Christoph Thoma. <span class="copyright">SCO</span>
Landesrat Christian Gantner, Bundesministerin Susanne Raab und Bürgermeister Simon Tschann im Gespräch, hier mit Landtagsabgeordnetem Christoph Thoma. SCO

ÖIF-Gesprächsreihe mit Bundesministerin Susanne Raab fand in Bludenz statt. Im Fokus standen die aktuelle Situation vertriebener Ukrainer sowie die Themen Integration vor Ort, Arbeit und Frauen.

Bludenz Vergangenen Montag fand in der Remise im Rahmen der Gesprächsreihe „Integration vor Ort“ ein Austausch mit Bundesministerin Susanne Raab, Landesrat Christian Gantner und Bürgermeister Simon Tschann sowie zahlreichen Experten und freiwillig Engagierten aus der Stadt Bludenz und der Region „Vorarlberg Süd“ statt. Erörtert wurden aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im Integrationsbereich. Im Fokus standen die aktuelle Situation vertriebener Ukrainer sowie die Themen Integration vor Ort, Arbeit und Frauen.

In der Remise wurde angeregt diskutiert. <span class="copyright">SCO</span>
In der Remise wurde angeregt diskutiert. SCO

„Die aktuell 1916 Kriegsvertriebenen aus der Ukraine, vornehmlich Frauen mit Kindern, die bisher in Vorarlberg angekommen sind, verteilen sich auf 76 Gemeinden. Es ist großartig, was landesweit und insbesondere von der Stadt Bludenz sowie den 37 Gemeinden der Region ‚Vorarlberg Süd‘ im Bereich der Flüchtlingshilfe geleistet wird“, hielt Landesrat Gantner fest. Mit mehrsprachigen Orientierungsangeboten und Integrationsmaßnahmen werde darauf abgezielt, dass die ankommenden Schutzsuchenden sich in der neuen Umgebung möglichst rasch zurechtzufinden.

Ralf Engelmann (Stadt Bludenz: Gesundheit, Soziales, Bildung, Jugend und Integration, Kinderbetreuung), Anja Fleisch (Val Blu) und Natascha Arzberger (Stadtmarketing). <span class="copyright">SCO</span>
Ralf Engelmann (Stadt Bludenz: Gesundheit, Soziales, Bildung, Jugend und Integration, Kinderbetreuung), Anja Fleisch (Val Blu) und Natascha Arzberger (Stadtmarketing). SCO

„Bund, Land, Gemeinden und Regionen, Institutionen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft in Vorarlberg unterstützen Vertriebene beim Ankommen und Weiterkommen, um ihren Weg in Richtung struktureller und sozialer Integration zu begleiten“, sagt der Landesrat. Darin enthalten sind Informationen, wie etwa zur Unterkunft, Anmeldung am Wohnort, Registrierung bei der Fremdenpolizei, zu Leistungen/Unterstützungen für Bedürftige aus der Grundversorgung, zur Mobilität, Versorgung mit Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung, zum Kindergarten, zur Schule, Arbeit und zum Deutsch lernen.

Im Arbeitsmarkt integriert

„Eine beträchtliche Anzahl an Vertriebenen aus der Ukraine konnten am Vorarlberger Arbeitsmarkt bereits eine Beschäftigung finden“, führte Christian Gantner aus. Insgesamt 498 Vertriebenen aus der Ukraine (Stand 18. August) konnte das AMS Vorarlberg Beschäftigungsbewilligungen für Betriebe ausstellen. 329 Ukraine-Geflüchtete sind derzeit beim AMS Vorarlberg vorgemerkt.
Die Angebote für Frauen mit Migrationshintergrund unter dem Motto „Frauen aktiv“ in Vorarlbergs Städten und Gemeinden, wie niederschwellige Sprach- und Orientierungskurse, Orte der Begegnung (Sprachtreffs und Deutschlernbegleitung, Frauen- und Mädchentreffs) Bewegungs- und Gesundheitsangebote sowie die Beratungs- und Projektangebote des Fraueninformationszentrums Femail und des Mädchenzentrums Amazone, kommen den Vertriebenen aus der Ukraine ebenfalls zugute.

Oliver Natter und Andriy Lazorenko (beide vom ehrenamtlichen Verein "Vorarlberg hilft der Ukraine") mit Wiebke Meyer (Alpenregion). <span class="copyright">SCO</span>
Oliver Natter und Andriy Lazorenko (beide vom ehrenamtlichen Verein "Vorarlberg hilft der Ukraine") mit Wiebke Meyer (Alpenregion). SCO

Direkter Austausch mit Gemeinden

Bundesministerin Susanne Raab zeigte sich beeindruckt: „Im Mittelpunkt der Integrationstour durch Österreich steht der Austausch mit den Menschen in den Gemeinden, mit Bürgermeistern und Experten sowie mit Ehrenamtlichen. Denn genau dort passiert Integration. Gerade jetzt in der Ukraine-Krise sieht man, welches Engagement es in Österreich und besonders in den Gemeinden gibt, um Menschen zu helfen und sie bei ihrer Integration zu unterstützen.“

Aurelia Spagolla und Christian Marino (beide Sozialsprengel Raum Bludenz) mit Stadträtin Andrea Mallitsch in der Mitte. <span class="copyright">SCO</span>
Aurelia Spagolla und Christian Marino (beide Sozialsprengel Raum Bludenz) mit Stadträtin Andrea Mallitsch in der Mitte. SCO

„Mit der Eröffnung unseres Ukraine-Info-Points im April gehörten wir zu den ersten Kommunen in Österreich, die so eine Stelle einrichteten“, freut sich Bürgermeister Simon Tschann. In Bludenz leben Menschen aus 90 Nationen. „Wenn so viele unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, entstehen Herausforderungen, die die Bludenzerinnen und Bludenzer gut meistern. Nur mit Offenheit von beiden Seiten gelingt Integration vor Ort“, betonte Simon Tschann.
Um das Zusammenleben zu stärken sowie Migranten bei der sprachlichen und kulturellen Integration zu unterstützen, fördert der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) mit Unterstützung des Bundeskanzleramts und des Österreichischen Gemeindebunds ehrenamtliche Integrationsinitiativen.