Nachbarschaftsprojekt für Gewaltopfer
Bregenz In Bregenz ist vor einem Jahr das Projekt “Stadtteile ohne Partnergewalt” ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, Betroffene zu unterstützen und zu stärken sowie Bewusstseinsbildung für die Problemtik zu betreiben. In den Stadtteilbüros an der Ach und Mariahilf werden Erstberatungen für Betroffene und Angehörige häuslicher Gewalt angeboten. Termine können dort direkt vereinbart werden. Auch Erstberatungen mit Dolmetschern sind möglich.
Das Projekt wurde vom Institut für Sozialdienste initiiert. Unterstützung gibt es seitens der Stadt Bregenz. Vernetzungstreffen von verschiedenen Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil. Rund siebzig Treffen gingen bereits über die Bühne. Nun wurde das Projekt verlängert und am 1. Juni auch in Hohenems gestartet.
„Zwei Drittel aller Frauen, die von schwerer Gewalt betroffen sind, holen sich keine Hilfe bei Opferschutzeinrichtungen oder der Polizei. Das Projekt Stadtteile ohne Partnergewalt setzt genau hier an und arbeitet mit dem direkten Umfeld von gewaltbetroffenen Personen. Es soll dazu beitragen, dass sich diese nicht mehr vor Angst und Scham verstecken”, erklärt Projektkoordinatorin Nikola Furtenbach. Menschen sollen dazu ermutigt werden, nicht wegzusehen, sondern Gewalt zu benennen und Zivilcourage zu zeigen.