Die Steingeißjäger von der Kanisfluh schießen zurück

In einem Podcast fordern sie unter anderem den Rücktritt des Bezirksjägermeisters.
Schwarzach Jagdwahnsinn auf der Kanisfluh, Klappe, die nächste! Die Steingeißjagd der beiden deutschen Pächter der Eigenjagd Wirmboden in Schnepfau (das Brüderpaar Frahm aus Baden-Württemberg) und einem Jagdfilmer hat wie berichtet auch in Deutschland hohe Wellen geschlagen. In einem Podcast erzählen der Filmemacher und Influencer Rouven Kreienmeier aus Nordrhein-Westfalen und einer der Brüder, was bei dem Jagdausflug vor knapp drei Wochen „wirklich passiert ist“.
Dass die drei Protagonisten den Wirbel um ihre Person nicht verstehen könne, ist nichts neues. In der Podcast-Folge mit dem Titel „Aktenzeichen Kanisfluh ungelöst“ halten sie fest, dass es “das Normalste der Welt” sei, dass Bergjäger einen Berg hochgehen, dort oben in unwegsamem Gelände ein Wild erlegen und sich anschließend mit dem Helikopter ins Tal fliegen lassen. „Wir haben dort ehrlich gejagt, mit viel Demut und hohem Anspruch an Weidgerechtigkeit“, meint Kreienmeier. Der einzige Fehler, den sie gemacht hätten, sei gewesen, „dass wir das Ganze auf Instagram geteilt haben.“
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Am Ende musst die Geiß mit einem Seil geborgen werden.


Mitschnitte
Die Presse hätte das “Jagdabenteuer” schlichtweg skandalisiert und darüber hinaus versucht, sie als Umweltschweine hinzustellen. Dabei hätten sie die Ausrüstungsgegenstände auf dem Weg nach oben lediglich deswegen liegengelassen, um das Gewicht zu reduzieren. Auch der Jagdaufseher bekommt sein Fett weg. Mitschnitte, die demnach auch in der dritten Episode des “Abenteuers Bergjagd” zu sehen sein werden, sollen ihn der Lüge überführen. Gegenüber den VN hatte “Werni” betont, dass er versucht habe, die Deutschen von dem Ausflug abzuhalten. In dem O-Ton sagt er unter anderem: “Passt bitte auf. Wenn ihr solches Zeugs macht, sowieso ohne mich.” Auch wenn sie ohne Steinbock zurückkehren würden, hätten sie ein Erlebnis, “das vorne an der Kanisfluh wahrscheinlich noch kein Jäger gehabt hat”.

„Drei Verrückte auf einer Bergmission“, lautet der Untertitel des Fotos, das den Jagdfilmer und die Brüder Frahm. zeigt.
Rücktrittsforderung
Jagdpächter Bastl Frahm ist sich sicher, dass die nächsten Tage oder Wochen noch viele Leute erstaunt sein werden, “was alles ans Tageslicht kommt”. “Wir lassen uns nicht abbringen vom Weg”, versichert er. Außerdem werde er “offiziell” bei der Vorarlberger Jägerschaft den Rücktritt von Bezirksjägermeister Hans Metzler fordern. Er habe sich einfach vor die Medien gestellt, ohne sich in irgendeiner Art und Weise bei ihnen rückzuversichern. Entgegen Metzlers Aussagen sei er zudem Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft.











Ob der geplante Film nach dem Skandal erscheinen wird? Grundsätzlich hätte jeder das Recht den Film zu sehen, findet Bastl Frahm. “Weil man einfach sieht, wie die Jagd abgelaufen ist. Ich denke, wir werden die nächsten Tage und Wochen abwarten. Es müssen schon triftige Gründe sein, die dagegensprechen, so einen Film zu veröffentlichen”, sagt er. Seinen Kritikern richtet er aus: “Wir lassen uns den Spaß und die Freude, die wir mit diesem Lebenstraum Bergrevier haben, von so etwas definitiv nicht nehmen.”

