Erster herrschaftlicher Mittelpunkt

Die Fenster des damaligen Palas sind eindeutig erkennbar.
Im Jahr 1804 kam Blumenegg als letzte Herrschaft im Walgau an die Habsburger.
Thüringerberg Die Burg wurde von den Werdenberger Grafen Hartmann und Hugo errichtet. Ab 1265 nannten sie sich „de Wedinberc et de Bluominegge“. Das lässt vermuten, dass die Burg etwa zu dieser Zeit errichtet worden ist. Eine Besitzteilung im Jahr 1342 führte durch Hartmann III. zur Gründung des Vaduzer Zweiges „Werdenberg-Sargans“. Zu diesem Zeitpunkt wurde Blumenegg vermutlich bereits von der im Rheintal besser liegenden Burg Vaduz abgelöst. Hartmann‘s Bruder, Heinrich V. von Werdenberg-Heiligenberg, legte 1379 seinen Machtbereich auf die Feste Sonnenberg in Nüziders. Blumenegg verlor so seine Bedeutung als herrschaftlicher Mittelpunkt des Walgaus. 1391 verpfändete Heinrich V. die Burg samt Zubehör an seinen Halbbruder, Ulrich Thüring von Brandis. 1404 eroberten die Feldkircher die Burg Blumenegg und zerstörten dabei einiges. Im Jahr darauf wurde sie durch den auf Vorarlberg übergreifenden Appenzellerkrieg niedergebrannt.
Reichsherrschaft Blumenegg
Einige Zeit verging, bis die Burg wieder aufgebaut war. Im Lauf des 15. Jahrhunderts wurde sie zum Zentrum eines neuen, staatlichen Gebildes: der Reichsherrschaft Blumenegg. Sie war vollkommen unabhängig von den Nachbarregionen. So etablierte sich bis 1804 ein souveränes Gebilde, das mit Österreich staatsrechtlich auf derselben Ebene stand. Etwa hundert Jahr lang war Blumenegg im Besitz der Freiherren von Brandis. Sie verkauften ihre Reichsherrschaft jedoch an Verwandte, den Grafen von Sulz. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kaufte das Kloster Weingarten die gesamte Herrschaft und somit auch die Burg Blumenegg. Nach erheblichen Umbauten wurde der Bergfried durch einen Brand im Jahr 1650 zerstört und nicht mehr aufgebaut. Etwas mehr als hundert Jahre später, 1774, kam es erneut zu einem Brand auf Blumenegg. Daraufhin wurde sie als Ruine belassen und erlitt den Weg des Zerfalls.
Erhaltungsmaßnahmen
2010 begannen die Burgfreunde Blumenegg mit finanziellen Unterstützern die Ruine zu restaurieren. Es folgten sechs Bauetappen, die letzte im Jahr 2020. Rund 305.000 Euro wurden investiert. 2019 entstand der „Kulturraum – Burgruine Blumenegg“, ein multifunktioneller Raum, der historisches Kulturgut erlebbar macht. „Privatpersonen können den Kulturraum für 250 Euro pro Tag mieten und dort feiern“, verrät Alexandra Wucher, Obfrau der Burgfreunde Blumenegg. Die Burgfreunde veranstalten dort ebenfalls öffentliche Events.
Ausflugsziel Ruine Blumenegg
Vom Dorfzentrum Bludesch laufen wir in Richtung Thüringen und biegen in die „Alte Landstraße“ ein. Dieser folgen wir bis zur Vanova-Gasse. Von jetzt an geht es etwa 35 Minuten immer bergauf. Beim Anstieg werden wir mit spannenden Ausblicken belohnt. Wir überqueren den Teich-Ablauf bei den Thüringer Weihern. Unser Weg führt nun über die Wiese auf den geteerten Quadernweg, nach 15 Minuten erreichen wir die Faschinastraße. Wir folgen dieser einige Meter, überqueren die Brücke und biegen rechts in den Feldweg ab, direkt zur Burgruine. Die Burgfreunde Blumenegg bitten um vorherige Anmeldung für den Fall einer privaten Veranstaltung. VN-SAH
„Privatpersonen können den Kulturraum für 250 Euro pro Tag mieten.“

Heute sind nur noch Mauerreste sichtbar.

Der Kulturraum mit Außenplattform bietet ein einmaliges Ambiente.
Ruine Blumenegg
GEHZEIT 1 Stunde 15 Minuten
KILOMETER 3,4
HÖHENMETER 170
PARKMÖGLICHKEIT Parkplatz Bludesch Dorfzentrum
ÖFFENT. VERKEHRSMITTEL Bushaltestelle Bludesch Dorfzentrum
EINKEHRMÖGLICHKEITEN BluThu
SONSTIGES Grillstelle vorhanden; um Anmeldung wird gebeten
Quellen: Die Vorarlberger Burgen – Alois Niederstätter
Walgau Fernsehen – Burgen im Walgau