Das mediterrane Klima wandert nach Vorarlberg

Vorarlberg / 31.08.2022 • 21:54 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Kurze starke Regenphasen und lange trockene Perioden werden die Norm.
Kurze starke Regenphasen und lange trockene Perioden werden die Norm.

Stabile Sommer und Dürren kommen auf Vorarlberg zu.

Schwarzach Der „alte“ Niederschlagsrekord für Vorarlberg ist aus der Warte des Meteorologen Andreas Jäger erst einen Wimpernschlag alt, wurde er doch 1999 in Schoppernau aufgestellt. „Dass wir jetzt schon den nächsten Rekord brechen, nämlich in Bregenz 1212 Liter – vorher waren es unter 200 – Regen in 24 Stunden, ist kein Zufall“, betont er in Vorarlberg LIVE. Die Warnungen hätten aus seiner Sicht sogar sehr gut funktioniert, die Feuerwehren haben gewusst, auf was sie sich einstellen mussten. Der Klimawandel mache solche Starkregenereignisse nur wahrscheinlicher. Es regnet künftig geballter, mit längeren Trockenperioden dazwischen. Die Folge: Aus hundertjährigen Hochwassern werde zwanzigjährigen Hochwasser. Die Begriffe passen sich den Umständen an und machen die Veränderungen weniger sichtbar. „Der Sommer in Vorarlberg ist nicht mehr der Sommer der 1970er-Jahre oder 1980er, das ist ganz anders“, betont Jäger.

Inzwischen sei es so, dass die Menschheit in ihrer Gesamtheit meteorologisches „Neuland“ betrete. Bislang wechselte das Klima zwischen an heute erinnernde Warmperioden und Eiszeiten. Nun geht es aber vom aktuellen Hoch in seit Beginn der Existenz des Menschen unbekannte Höhen. „Es hat eine ganz neue Qualität“, warnt er.

Bei allen Bemühungen, das Klima zu retten, dürfe man eines nicht vergessen: Das System ist so träge, dass das Wetter für die nächsten 30 Jahre „schon ausgemacht“ ist erklärt Jäger. Aus einer durch Kälte limitierten wasserreichen Alpenregion werde eine wärmere mediterranere mit entsprechenden Trockenperioden.

Drei Tage Sonne, damit das Heu vernünftig trocken wird, hat man früher selten erlebt. Mittlerweile ist es überhaupt kein Problem.

Andreas Jäger warnt, dass sich das Wetter nur auf lange Sicht ändern wird.

Andreas Jäger warnt, dass sich das Wetter nur auf lange Sicht ändern wird.