Der Klimabonus strandet in den Postfilialen

Den Postfilialen und Postpartnern geht derzeit immer wieder das Geld aus, um die zahlreichen Klimaboni auszuzahlen.
Lauterach, Wolfurt “Können die Gutscheine ablaufen”, fragt eine ältere Dame besorgt in der Poststelle am Montfortplatz in Lauterach.
Conny Bumberger beruhigt sie, dass sie sich deswegen keine Sorgen machen muss. “Wir sind froh, dass wir überhaupt etwas bekommen, der Staat ist dazu ja nicht verpflichtet”, zeigt sich ein schwangeres Paar daneben dankbar, während sie versuchen, sich den Klimabonus statt auszuzahlen überweisen zu lassen. Denn Geld gibt es am Dienstag keines.

Allein in den vergangenen zehn Minuten mussten Bumberger und ihre beiden Kolleginnen vier Kunden vertrösten, man möge doch bitte am Mittwoch wiederkommen. Denn die Poststellen werden erst am Dienstagabend wieder mit Geld versorgt. “Viele haben kein Verständnis”, erklärt die 37-jährige Bumberger. Die einen fragen, wo ihre Gutscheinbenachrichtigung bleibt, andere verstehen nicht, warum die Auszahlung nicht möglich ist.

“Es ist eine Sauerei”, macht sich die Post-Partnerin Luft. Über ihren Schalter fließen Pensionsauszahlungen, Arbeitslosengeld und nun auch der Klimabonus. Hinter ihr stappeln sich in drei der orangen Post-Kisten die Einschreiben, die auf die Auszahlung warten. Das Geld in der Kasse reicht längst nicht für alle. Dass nun alles an den kleinen Postpartnern hängen bleibt, kann Bumberger nicht nachvollziehen. “Am besten wäre es, man könnte die Gutscheine auch in den Banken einlösen. Die haben das notwendige Geld.”
Parallel noch Wahlkarten
“So läuft es seit bald einem Monat”, bestätigt Kerstin Kilga, Postpartnerin in Wolfurt. Am Dienstag war der Ansturm noch überschaubar, da auch sie alle auf Mittwoch vertröstete. Hier warten zwei Kisten voll Klimaboni auf die Auszahlung. “Ich muss jeden Bonus kontrollieren, entwerten, eingeben und auszahlen – bin aber hier der einzige Schalter”, verweist sie auf das Arbeitspensum. Und dann fehlt es eben noch laufend am notwendigen Geld.

Viele bekämen die Benachrichtigung, weil die Überweisung nicht funktioniert, obwohl man versprach, dass es bei Personen mit Finanzonline-Konto per Direktüberweisung funktionieren würde. Parallel läuft noch die Bundespräsidentenwahl, es werden also auch laufend Wahlkarten abgeholt oder aufgegeben. “Es klappt einfach gar nicht”, fasst es Kilga zusammen. Die 51-Jährige fühlt sich mit der Arbeit alleingelassen.

Vonseiten der Post weiß man immerhin vom Ansturm. “Unser Personal wurde und wird deutlich aufgestockt”, betont Postsprecher Michael Homola. So wären allein am Dienstag 200 Leasingkräfte zur Unterstützung im Einsatz gewesen. Dennoch ließen sich Wartezeiten derzeit nicht vermeiden, räumt Homola ein. Dafür könne man sich bei den Kundinnen und Kunden nur entschuldigen.