Doch noch kein Startschuss für Volksschule Forach
Stadtvertretung Dornbirn vertagt Vergabe der Generalplanung auf November.
Dornbirn „Wenn wir heute den Beschluss fassen, dann ist das ein Startschuss“, stellte Dornbirns Hochbaustadtrat Christoph Waibel (FPÖ) in der Stadtvertretungssitzung am Donnerstag klar, als es darum ging, die Generalplanung für die neue Volksschule Forach zu vergeben. Doch dieser Startschuss bekam in letzter Minute eine Ladehemmung: die Entscheidung wurde auf die Novembersitzung vertagt, um ein genaueres Bild über die Kosten zu bekommen. Einig waren sich indes alle: Die Schule im Dornbirner Nordwesten wird dringend gebraucht.
Hohe Kosten, Zweifel am Standort
Im Stadtparlament bleibt das Projekt dennoch umstritten, neben den hohen zu erwartenden Kosten von mindestens 21 Millionen Euro sind vor allem die Grünen gegen den gewählten Standort an der Ecke Forachstraße/Bartle-Zumtobel-Straße. Eine Mehrheit hätte der Planungsbeschluss am Donnerstag wohl trotzdem gefunden, denn neben ÖVP und FPÖ war auch die SPÖ bereit, mit der Planung zu beginnen. Die Stadtvertreter folgten jedoch dem Antrag der Grünen, die Entscheidung auf die nächste Sitzung zu verschieben. „Das würde den Zeitplan nicht verzögern“, hatte zuvor Hochbaustadtrat Waibel versichert.
Der enge Bauplatz nahe an einem Bach und einem Regenüberlauf ist der Hauptkritikpunkt der Gegner. „Wir waren von Anfang an gegen diesen Standort“, erklärte für die Grünen Stadtvertreter Wolfgang Juen, „weil es geologisch und grundwassertechnisch ein Wahnsinn ist.“ „Es werden Unmengen Beton in den Boden gegossen“, beklagte auch Stadträtin Juliane Alton.
Keine Schule im Baurecht
Zwar sei der Standort nicht optimal, erklärte Vizebürgermeister Markus Fäßler (SPÖ), aber der einzig denkbare. Kritikern, die eine nahe Fläche in der Forachstraße bevorzugt hätten, erteilte er eine Absage. „An das andere Grundstück wären wir nicht herangekommen. Dort hätten wir nur im Baurecht bauen können, also das Gelände quasi gemietet“, führte er aus. Und wohin mit der Schule, wenn die Stadt es nach 50 Jahren zurückgeben muss?
Die Bauplatzentscheidung verteidigte Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) hingegen vehement. „Wir haben den Standort bewusst gewählt“, erklärte sie, er sei schließlich nahe des Kindergartens und des Forach wäldchens. Das sei besser, als irgendwo zu bauen.
Kostensteigerung befürchtet
Am Kostenrahmen von 21 Millionen Euro mit Schwankungen nach oben von bis zu 40 Prozent störte sich Elisabeth Feurstein von den Neos, „selbst wenn die Kosten auf 36 Millionen Euro steigen, ist das noch innerhalb der Ö-Norm“, erklärte sie.Einen Monat, so entschloss sich das Gremium, wolle man daher noch zuwarten, bis nicht nur der grobe Kostenrahmen, sondern eine fundierte Kostenschätzung vorliegen. Die ÖVP machte sich die Zustimmung hierzu nicht leicht, sondern ließ die Sitzung für eine Beratung kurz unterbrechen. Am Ende fiel der Entschluss zur Vertagung einstimmig.
Die ersten Klassen der VS Forach werden indes schon unterrichtet, derzeit im Gebäude der Mittelschule Haselstauden. VN-pes