Mehr Transparenz mit Ronaldo

Vorarlberg / 07.10.2022 • 22:23 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Grüne Klubchefin Eva Hammerer. VN
Grüne Klubchefin Eva Hammerer. VN

Parteienförderungsgesetz wirft „Flutlichter“ auf Bücher.

Schwarzach Das neue Parteienförderungsgesetz ist auf den ersten Blick eine trockene Materie. ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück glaubt sogar, dass unter 1000 Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern wohl nur ein bis drei Prozent wüssten, worum es dabei gehe. Dennoch kostete die Reform den Landtagsfraktionen viele Verhandlungsstunden, die am Ende zu einem historischen Ergebnis führten, wie sich alle einig sind. Die Gesetzesänderung wurde im Landtag einstimmig beschlossen.

Eva Hammerer zieht einen Vergleich mit dem Fußball. Man solle sich etwa ein abendliches Spiel im Stadion ohne Beleuchtung vorstellen: „Sie können kaum erkennen, wer mitspielt oder wie viele überhaupt auf dem Feld sind, wer ist im Strafraum, war das ein Foul oder eine Schwalbe?“ Das Parteienförderungsgesetz sorge nun für die Scheinwerfer. „Damit wir sehen, welche Teil- und nahestehenden Organisationen da mitmischen.“ Die zwei großen Flutlichter seien der neue Landesparteien-Transparenzsenat und der aufmunitionierte Landesrechnungshof. Und eben diese Lichter seien direkt auf die Rechenschaft der Parteien gerichtet. Vieles werde sichtbar: Geldflüsse, wer ein Interesse am Fortkommen der Partei habe, Vermögen auch von Teil- oder nahestehenden Organisationen und die Wahlkampffinanzierung. Ein Verein, der statutarisch nicht als Teil- oder nahestehende Organisation gelte, könne künftig maximal 7500 Euro im Monat spenden, also keinen Cristiano Ronaldo aufs Spielfeld stellen. Angesichts dessen, dass die Grünen seit 1989 für eine solche Reform gekämpft haben, gelte es, das mit einem Wort zu feiern, nämlich „SIUUUU!!!“ (ein Kunstwort, das auf das portugiesische Sim – zu Deutsch „Ja“ – zurückzuführen ist), dem Jubelschrei des portugiesischen Topfußballers. VN-EBI