Staatsakt und Volksfest – kein Problem. Bei der Kilbi …

Vorarlberg / 09.10.2022 • 14:02 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Durch die "Bannmeile" an der Kilbi vorbei zum Wahllokal: Das blieb auch pro S 18-Aktivistin Karina Lechtaler mit Gatten Wolfgang nicht erspart. <span class="copyright">VN/Serra </span>
Durch die "Bannmeile" an der Kilbi vorbei zum Wahllokal: Das blieb auch pro S 18-Aktivistin Karina Lechtaler mit Gatten Wolfgang nicht erspart. VN/Serra

“Bannmeile” zum Wahllokal in der Volksschule Kirchdorf. Rundherum wurde gefeiert.

Lustenau Wahlsonntag in Lustenau. Und ein Wahllokal umzingelt vom größten Volksfest des Landes. In der größten Marktgemeinde Österreichs kein Problem. “Wir hatten das schon mal”, schmunzelt der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (59, ÖVP) und nennt das Datum 13. Oktober 2019. “Es war der Tag der Landtagswahl. Und natürlich hatte damals das Wahllokal der Volksschule Kirchdorf ebenfalls geöffnet.”

Schon kurz vor Mittag hatten sich zahlreiche Kilbi-Besucher auf dem Volksfestgelände am blauen Platz eingefunden.
Schon kurz vor Mittag hatten sich zahlreiche Kilbi-Besucher auf dem Volksfestgelände am blauen Platz eingefunden.

Tausende kamen

Wenn ein Sonntag in Lustenau Wahl- und Kilbisonntag ist, dann sind rund 100 freiwillie Helfer zu bedauern. Diejenigen, die in den 14 Wahlsprengeln staatstragend ihren Dienst versehen, den Urnengang abwickeln und anschließend die Stimmen zählen. Immerhin: Gegen 13 Uhr war ihr Dienst beendet, und danach konnten sie sich ebenfalls noch unters gutgelaunte Kilbivolk mischen.

Ein Kilbisonggl am Kilbisonntag muss sein. Die kleine Johanna zeigt gemeinsam mit Schwester Leonie und Mama Madeline stolz ihre Trophäe.
Ein Kilbisonggl am Kilbisonntag muss sein. Die kleine Johanna zeigt gemeinsam mit Schwester Leonie und Mama Madeline stolz ihre Trophäe.

Dieses hatte am Sonntag große Lust auf Volksfest. Schon gegen Mittag strömten tausende durch die Straßen und Gassen im Dorfzentrum, kauften an den zahlreichen Ständen ihren “Kilbikrom”, ließen sich kulinarisch von Käsdönnola, Wurschtnundla, Gesottenes und Gebratenes Verwöhnen. Bei vielen durfte auch der traditionelle Kilbisonggl, eine Plakette mit dem Konterfei des Kilbibesuchers, nicht fehlen. Da war man dann schon bereit sich länger dafür anzustellen. “Meine Töchter Johanna und Leonie haben sich schon so sehr darauf gefreut”, erzählte etwa die stolze Mama Madeline.

Oanas Grinsen sagt alles aus über die Qualität der frischen Käsdönnola. Das Lustenauer Leibgericht schmeckt ausgezeichnet.
Oanas Grinsen sagt alles aus über die Qualität der frischen Käsdönnola. Das Lustenauer Leibgericht schmeckt ausgezeichnet.

Viele Attratkionen

Um knapp nach zehn Uhr hatte Bürgermeister Fischer mit dem traditionellen Fassanstich das große Volksfest nach zwei Jahren coronabedingter Pause eröffnet. Tanz, Musik, Zauberkünste, Karusell und andere Attraktionen der Schausteller durften die Killbi wieder zu dem machen, wofür sie geschaffen wurde: zu einem Vergnügungstreffpunkt für jung und alt, der die Zeit vergessen lässt.

Auch der Lustenauer Landesrat Daniel Zadra absolvierte selbstverständlich seine staatsbürgerliche Pflicht, ehe es mit der Familie auf die Kilbi ging.
Auch der Lustenauer Landesrat Daniel Zadra absolvierte selbstverständlich seine staatsbürgerliche Pflicht, ehe es mit der Familie auf die Kilbi ging.

Rund 150 Aussteller hatten ihre Waren angeboten, darunter heuer besonders viele Lustenauer. Nicht ganz recht behielten die Wetterfrösche. Zum strahlenden Sonnenschein reichte es nicht. Aber immerhin blieb es im Gegensatz zum verregenten Samstag trocken.

Bestens gelaunt mit Gattin Beate noch in der Früh auf der Kilbi. Danach musste Bürgermeister Kurt Fischer jedoch als Wahlleiter ins Gemeindeamt.
Bestens gelaunt mit Gattin Beate noch in der Früh auf der Kilbi. Danach musste Bürgermeister Kurt Fischer jedoch als Wahlleiter ins Gemeindeamt.

Mit der Urne durch die Massen

Beim Wahllokal in der Volksschule Kirchdorf hielt man sich wie überall strikt an die Regeln. Auskünfte über die Wahlbeteilungen wurden nicht erteilt, Fotos waren ebenso nicht erlaubt. Dass sich der Ansturm des Wahlvolkes in Grenzen hielt, deutete einer der Wahlhelfer dann aber immerhin an. “Es ist nicht wichtig”, meinte er augenzwinkernd.

Hurra, hurra, das Karussell ist wieder da. Eine spektakuläre Luftfahrt vor dem Reichshofsaal wollten sich viele nicht entgehen lassen.
Hurra, hurra, das Karussell ist wieder da. Eine spektakuläre Luftfahrt vor dem Reichshofsaal wollten sich viele nicht entgehen lassen.

Nicht ganz einfach hatten es die Wahlsprengelleiter aus den übrigen Wahllokalen quer über die Gemeinde verstreut. Sie mussten sich zum Teil mit den Wahlurnen durch die Menschenmassen kämpfen, um die wertvolle Fracht sicher ins Gemeindeamt zu bringen, wo die Wahlkommission anschließend ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht nachkam.

Wem rinnt da nicht das Wasser im Mund zusammen? Die Krautspätzle fanden reißenden Absatz.
Wem rinnt da nicht das Wasser im Mund zusammen? Die Krautspätzle fanden reißenden Absatz.