Modernes Holzbauprojekt statt Fußball in Lauterach

Auf dem ehemaligen Fußballplatz des FC Lauterach entsteht Betriebserweiterung.
Lauterach Letzter Akt eines Millionen Euro schweren Immobilienpakets in der Marktgemeinde Lauterach: Auf dem ehemaligen Fußballplatz realisiert I+R Holzbau eine Betriebserweiterung. Das Lauteracher Traditionsunternehmen schließt damit ein umfangreiches und über viele Jahre laufendes Immobiliengeschäft ab. Wo sich rund sieben Jahrzehnte alles um Abseits und Elfmeter und das runde Leder drehte, wird schon in absehbarer Zeit der Holzbau Einzug halten.
Als vor exakt 19 Jahren der langjährige Gemeindesekretär Elmar Rhomberg die Nachfolge von Elmar Kolb als Bürgermeister antrat, „erbte“ er damit auch eine große Herausforderung, die in einem langjährigen Prozess die Marktgemeinde nachhaltig verändern sollte: Die Notwendigkeit, das in die Jahre gekommene Sozialzentrum – an einem neuen Standort – zu erweitern und zu modernisieren, löste eine umfangreiche Kettenreaktion aus, denn im Zuge dieser Standortverlegung wurde auch das Rathaus vom Montfortplatz an seinen heutigen Standort gerückt. Das Lauteracher Traditionsunternehmen war der Schlüssel, der die Pläne der Gemeinde möglich machte, denn I+R Schertler stellte in einem ersten Schritt das Areal des Lagerplatzes für die Errichtung von Sozialzentrum und Rathaus zur Verfügung. Mit der Option, dass die Gemeinde in weiterer Folge auch die Firmenzentrale samt aller Schertler-Grundstücke erwerben kann, um die Zentrumsgestaltung weiterführen zu können.

Schertler ging es dabei vor allem darum, Ersatz für das Areal der Firmenzentrale zu bekommen. Für die in drei Tranchen an die Gemeinde verkauften rund 14.500 Quadratmeter konnte in einem ersten Schritt das Grundstück an der Autobahn erworben werden, auf dem die neue Firmenzentrale errichtet wurde.
Einige Jahre später konnte die Gemeinde ein zweites Teilstück aus der Schertler-Liegenschaft erwerben, Schertler sicherte sich im Gegenzug das knapp ein Hektar große Sonnwies-Areal (gegenüber XXXLutz), das die Gemeinde einige Jahre zuvor als „strategischen Grundkauf“ in ihren Besitz gebracht hatte.
2020 erwarb die Gemeinde die restlichen rund 4000 Quadratmeter des Schertler-Areals – Schertler konnte dafür das Gelände des Fußballplatzes erwerben. Ursprüngliche Pläne, hier Wohnungen zu errichten, wurden wieder verworfen und stattdessen die Erweiterung der Holzbau-Sparte des Unternehmens auf den Weg gebracht.
Klubheim wurde abgerissen
Das Fußballstadion, in dem allein die Kampfmannschaft in mehr als sieben Jahrzehnten 1636 Pflichtspiele bestritten hat (davon hat der FC Lauterach 676 gewonnen und 615 verloren, 345 Mal Unentschieden), stand zur Disposition, nachdem der Trainings- und Spielbetrieb immer mehr auf die neue Anlage im Ried verlagert wurde. Dort fand 1994 der Spatenstich für das neue Sportgelände statt. 25 Jahre später erfolgte der Startschuss für den Endausbau mit Tribüne samt Infrastruktur und einem weiteren Spielfeld. Die komplette Anlage wurde im Vorjahr offiziell eröffnet. Beim Verkauf der Anlage an der Dammstraße hatte I+R Schertler dem Verein großzügig zugesagt, das 1960 eröffnete Klubheim noch bis 2040 benützen zu können. Die „alte Garde des FC“ kam jedoch nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, von diesem Angebot keinen Gebrauch machen zu wollen. Das Objekt wurde deshalb inzwischen abgerissen.
Weiter benützt wird jedoch das Sporthaus, ein Gebäude mit Kabinen und sanitären Einrichtungen. „Dieses Objekt wurde erst im Jahre 2000 erstellt, ist also relativ neu und modern ausgestattet, sodass es von den Holzbau-Mitarbeitern genutzt werden kann“, erläutert der Lauteracher Bürgermeister Elmar Rhomberg zu den Plänen von I+R Schertler. STP