Sechs Winzer, zwei Schiffe, ein Weinfestival auf dem See

Nach turbulentem Sommer startete Historische Schifffahrt mit Weinfreunden in den Herbst.
Hard, Lochau Mehr als zwei Jahre lang hat Corona auch das Programm der Historischen Schifffahrt Bodensee geprägt. Fahrpläne wurden erstellt, mussten reduziert und den Einschränkungen angepasst werden – oder waren komplett für den Papierkorb, weil Lockdowns zu monatelangen Zwangspausen zwangen. Verständlich, dass heuer die Nostalgie-Freunde wieder in Scharen auf die beiden Bodensee-schiffe Hohentwiel und Oesterreich kamen. Ein prächtiger Sommer trug ebenfalls dazu bei, dass der Bodensee in dem besonderen Ambiente der Historischen Schifffahrt erlebt werden konnte. Mit dem Ergebnis, dass es ein ereignisreicher und turbulenter Sommer wurde, wie Robert Kössler und Fritz Köchle zufrieden Bilanz ziehen.
Gemeinsame Fahrten
Für den Bodenseedampfer Hohentwiel heißt es in wenigen Tagen „Kurs in die Winterpause“, denn im Herbstfahrplan stehen im Oktober nur noch wenige Fahrten auf dem Programm, die Oesterreich wartet hingegen mit einem dichtgedrängten Winterfahrplan auf, ehe am 30. April 2023 mit einer Zeitreise wieder in den gemeinsamen Sommer gestartet wird. Diese gemeinsamen Fahrten der beiden Schiffe sind ein Erfolg geworden, denn die Möglichkeit, an einem Tag an Bord beider Schiffe den Bodensee erleben zu können, ist bei Nostalgie-Freunden überaus beliebt. Dabei wird den Passagieren Gelegenheit geboten, zweimal in See zu stechen, wobei sie auf der rund vierstündigen Fahrt nach zwei Stunden auf das andere Schiff umsteigen. Die beiden Schiffe fahren dann über eine weite Strecke nebeneinander und bieten interessante Fotomotive.
Noch eine Draufgabe
Zum Ende der Sommersaison gab es noch eine Draufgabe, denn sechs Winzer aus der Wachau, der Toscana, dem Kamptal, dem Burgenland und Carnuntum luden zur Weinverkostung, die Heino Huber mit Köstlichkeiten aus der Hafenküche begleitete und KäseCaspar mit einem ausgesuchten Käsebuffet abschloss.
Das Weinfestival startete die Oesterreich in Lochau, die Hohentwiel in Friedrichshafen. Gemeinsam fuhren die Schiffe zum Umstiegshafen Hard, von wo aus die Hohentwiel nach Lochau und die Oesterreich Friedrichshafen ansteuerte.
Eine große Weinvielfalt
Die sechs Weingüter, die sich an Bord der Schiffe präsentierten, boten den Weinliebhabern eine große Vielfalt. Mitorganisator Uli Berthold (illy Wein & Caffè in Rankweil) war eine gute Auswahl gelungen. Informationen über den Weinbau am Bodensee konnten die Gäste auch bei der badischen Weinprinzessin Vera Klingenmeier aus Oberrotweil und ihrer Kollegin Franziska Hofmann aus Lörrach holen.Klein aber fein ist das Weingut von Christoph Donabaum, der im Raum Spitz Reben in den steilsten und anspruchsvollsten Lagen der Wachau kultiviert.
Fred Loimer betreibt auf seinem Weingut in Langenlois im Kamptal biodynamischen Weinbau. Mit seinen Weinen ist der Vorreiter des natürlichen Anbaus.
Walter Glatzer ist einer der qualitativen Motoren der Weinbauregion Carnuntum östlich von Wien. 1987 begann er auf seinem Weingut in einer Region, die bereits die alten Römer ob seiner klimatisch günstigen Lage zu schätzen wussten. Heute gehen jährlich 250.000 Weinflaschen in die ganze Welt.
Neben den Spitzenweinen aus österreichischem Anbau sorgten Winzer aus dem Süden (Toskana mit Weingut Podere Le Ripi und das Weingut Valdonica aus Sassofortino) für Internationalität beim Weinfestival auf dem Bodensee. STP


