Die ETH Zürich ist mehr als Technik

Seit acht Jahren liegt ein Schwerpunkt der renommierten Universität auf der Medizin.
bregenz Die personalisierte Medizin zählt zu den bedeutendsten Errungenschaften im modernen Gesundheitswesen. Damit lassen sich Erkrankungen mit größter Präzision behandeln. Bei Krebserkrankungen ist die personalisierte Medizin schon seit längerem und sehr erfolgreich im Einsatz. Sie war auch Thema beim 5. Symposium der Zukunft, das die VN in enger Kooperation mit der renommierten ETH Zürich im Kuppelsaal der Landesbibliothek ausrichtete. Ziel der Veranstaltung ist es, für einen Tag die Universität nach Vorarlberg zu bringen. Marion Kaufer, Direktorin der Landesbibliothek, betonte: „Universität lebt von Wissenschaft und Forschung, sie lebt von genialen Köpfen und wissbegierigen Menschen, von Wissen und Austausch, und wir freuen uns, diesen Diskurs unterstützen zu dürfen.“
Bachelorstudium
Eigentlich steht die ETH für Technik. Seit acht Jahren befassen sich Fachleute wie Prof. Detlef Günther aber auch mit der Medizin. „Die liegt mir sehr am Herzen“, bekannte der Vizepräsident für Forschung. Neben all der Technik sei dieser Bereich aber eher verborgen geblieben. In diesem Hintergrund ist mittlerweile jedoch ein dichtes Netzwerk für Forschung zu medizinischen Themen entstanden. „Ein Drittel unserer Forschenden sind bereits in der Medizin tätig“, verdeutlichte der Experte für Spurenelemente und Mikroanalysen. Um die Forschung auch an die Spitäler zu bringen, wurde zudem 2017 ein Bachelorstudiengang Medizin geschaffen. Partner ist das Kantonsspital Baden, wo die künftigen Ärzte ihr Studium beginnen.
Angetrieben wird das Ganze naturgemäß von der Technologie. Beispiele dafür sind Gentherapie, Bioinformatik und Mikrorobotik, um nur einige zu nennen. Günther berichtete von Präzisionsoperationen an der Wirbelsäule und neuen Standards bei Planung und Durchführung sowie der Möglichkeit, neue Haut zu produzieren. Das alles erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit hochspezialisierten Experten in und außerhalb der ETH. Auch Vorarlberg arbeitet laut Landesrätin Martina Rüscher im Medizinsektor teilweise bereits mit der ETH zusammen.
