Trübe Aussichten bei Inflation

Jeder Zwölfte fürchtet zu wenig zum Heizen zu haben.
Wien „Die Prognose ist leider nicht sonderlich erfreulich“, erklärt Matthias Schnetzer, Ökonom und Wirtschaftswissenschafter der AK Wien, am Freitagabend in Vorarlberg LIVE mit Blick auf die Inflation. Diese werde noch länger hoch bleiben, nachdem sie nun im September über 10 Prozent stieg. „Die Inflation ist mittlerweile so hoch wie seit den 1950ern nicht mehr“, betont Schnetzer. Inzwischen schlagen sich die hohen Energiepreise auch auf die Produktpreise nieder. „Wir steuern zumindest auf eine quartale Rezession zu“, sieht er eine Rückkehr der Energiekrise der 1970ern. Dies trifft die Bevölkerung jedoch sehr unterschiedlich. Die reicheren Schichten werden ihr Konsumverhalten zumindest beibehalten können, vermutet Schnetzer. „Die werden es lediglich merken, da sie weniger sparen können.“ Bis tief in die Mittelschicht hinein sei die Lage jedoch verheerrend. Laut Statistik Austria hat ein Drittel der Bevölkerung Einkommensverluste hinnehmen müssen. Die Hälfte von ihnen muss bei Essen und anderen Grundbedürfnisse zurückschrauben, ein Zwölftel der Bevölkerung zweifelt daran, die Wohnung warm genug halten zu können.
Dabei steigen die Mieten heuer wohl um 16 Prozent. Dies trifft Wien stärker als Vorarlberg, dafür ist Vorarlberg stärker von den Treibstoffpreisen getroffen, aufgrund der vielen Pendler. Der Staat vertraue zu sehr auf Einmalzahlungen. Diese sieht Schnetzer jedoch nicht als nachhaltig an, es fehle auch an der Übersichtlichkeit.