Britta Kling hat als Landesschulsprecherin viele Wünsche. Ganz besonders …

An den Schulen muss es eine Ausgewogenheit zwischen Sicherheit und Offenheit geben, fordert Kling.
Schwarzach Jedes Jahr gibt es an den höheren Schulen Vorarlbergs neue Landesschulsprecher. Dies deswegen, weil deren Vorgänger nach absolvierter Matura die Schulen verlassen. An der AHS vertritt die 17-jährige Feldkircherin Britta Kling die Interessen der OberstufenschülerInnen der 14 Vorarlberger Gymnasien. Viel hat sie sich vorgenommen, und viele Forderungen an die Bildungsverantwortlichen.
Wie waren die ersten Wochen als neue AHS-Landesschulsprecherin?
Sehr arbeitsreich. Ich war schon beim Bildungsgipfel des Landes und auch beim Treffen der Schulpartner dabei. Bei Ersterem drehte sich vieles um den Schulstart, beim Schulpartner-Treffen ging es um mentale Gesundheit der SchülerInnen. Es wurden Maßnahmen zur Kompensation der vom Bund gestrichenen Schulsozialarbeit an höheren Schulen vorgestellt. Erfreulich ist: Einige SchulsozialarbeiterInnen sind wieder an den Schulen zurück, das Land soll dabei bei der Finanzierung helfen.
Stichwort Gesundheit an den Schulen. Wie sollte dort mit Corona umgegangen werden?
Es muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen offenen Schulen und Corona-Sicherheit angestrebt werden. Schulen müssen unbedingt offenhalten, es darf keinen Lockdown mehr geben. Andererseits bin ich bezüglich Anwesenheit von Corona-infizierten Personen an den Bildungsstätten sehr skeptisch. Wir hatten unlängst bei uns eine Lehrerin mit Corona. Sie ist mit der Maske zwischen uns hindurchspaziert. Das war für uns alle ein sehr unangenehmes Gefühl. Wobei die Lehrerin ja keine Schuld trifft. Wenn möglich, sollten infizierte Lehrer, aber auch SchülerInnen nicht in die Schule kommen.

Im Bildungswesen ist der Lehrermangel derzeit das beherrschende Thema. Merken den auch die Schüler an den höheren Schulen?
Ich weiß, dass der Lehrermangel vor allem im Pflichtschulbereich ein großes Problem ist. An den höheren Schulen geht es noch halbwegs. An meiner Schule in Feldkirch (Anm: Gymnasium Rebberggasse) merke ich nichts davon, von anderen höheren Schulen habe ich jedoch über Probleme gehört.
Alle Schülervertreter fordern stets mehr Mitsprache bei bildungspolitischen Entscheidungen. Du auch?
Selbstverständlich. Da gibt es noch viel Luft nach oben. Spontan fallen mir die Punkte Lehrplan und Matura ein. Da fordern wir einfach Miteinbindung. Um wen geht es an den Schulen denn vor allem? Um uns Schüler! Und die darf man bei wichtigen Entscheidungen nicht ignorieren. Daran sollte der Herr Bildungsminister Polaschek vermehrt denken.
Bleiben wir bei der Matura. Ist die jetzt nicht okay so, wie sie vergangenes Schuljahr durchgeführt wurde?
Ich möchte diesbezüglich anmerken, dass ich zu jenem Jahrgang gehöre, der von den Schulschließungen am meisten betroffen war. Wir haben enorm viel versäumt. Das muss man bei der Matura berücksichtigen. Wir fordern: Freiwilligkeit bei der mündlichen Matura, Freiwilligkeit bei der Präsentation der Vorwissenschaftlichen Arbeit, Kürzung des Lehrstoffs.

Hast du dich schon immer für andere eingesetzt?
Ja, für andere einzustehen, hat mich eine Schullaufbahn lang begleitet. Ich war schon in der ersten Klasse Gymnasium Klassensprecherin, wurde in der 6. Klasse Schulsprecherin und bin jetzt AHS-Landesschulsprecherin. Freundinnen und KlassenkollegInnen haben bei alle betreffenden Angelegenheiten schon immer zu mir gesagt: Geh du vor, Britta, und rede!