„Mit Dank im Rückblick auf ein erfülltes Leben“

Vorarlberg / 16.10.2022 • 17:22 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Kirche zu festlichen Anlässen. eh/2
Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Kirche zu festlichen Anlässen. eh/2

Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Hatler Kirche zu festlichen Anlässen.

Dornbirn Als gelernte Gärtnerin und Floristin hat sie ihren Beruf zum Hobby gemacht. Seit 28 Jahren ist sie Bäuerin. Wurzeln sammeln ist ihre große Leidenschaft. Alles, was in der Natur wächst, fasziniert sie. So auch das Schmücken und Dekorieren mit Naturalien. Seit genau 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Hatler Kirche zu besonderen Anlässen, bei kirchlichen Hochfesten wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten wie auch am Erntedankfest, das an diesem Sonntag auch im Hatlerdorf gefeiert wurde.

Diese kreative Gabe sei ihr bestimmt schon in die Wiege gelegt worden, sagt sie beiläufig, während sie die letzten Handgriffe zur Fertigstellung macht. Den Altarraum der Kirche St. Leopold ziert nun eine große Krone aus Blumen und Pflanzen, umgeben von Gemüse und Früchten aus Acker und Feld. In der Mitte erinnert eine Kuhglocke an alle Nutztiere, die uns täglich mit Milch und Eiern versorgen.

Danke für eine reiche Ernte

Einmal im Jahr wird Danke gesagt für die reiche Ernte und für einen täglich reich gedeckten Tisch. „Dafür steht das Kreuz oben auf der Krone“, meint die Bäuerin und rückt die Krone besser ins Blickfeld. Natürlich macht sie das alles um Gottes Lohn. Den Himmel müsse man sich verdienen, merkt sie an und lacht dabei herzlich. „Apropos Gottes Lohn“, ergänzt sie noch: „Es kommt immer etwas von irgendwoher zurück.“

15 Jahre war Rita Wohlgenannt Ortsbäuerin in Dornbirn, derzeit ist sie als „Gebietsbäuerin Unterland“ tätig. Sie ist Hausfrau und Mutter von zwei Söhnen. Und seitdem Sohnemann Michael den Familienbetrieb als Nebenerwerbsbauer übernommen hat, hilft sie gerne aus und macht den Morgenbetrieb auf dem Hof.

Abschalten beim Häkeln

Dazwischen nützt sie jede freie Minute, um Wurzeln zu sammeln. Das mache sie mit großer Leidenschaft. Rund ums Haus sind an jeder Ecke Wurzeln zu sehen. Das sei ihr Markenzeichen, schmunzelt sie. Auch das Handarbeiten ist ein Hobby von ihr. Beim Häkeln könne sie entspannen und abschalten nach dem Motto „Das Leben soll nicht nur Ackern und Schuften sein“. „Und ganz viel Freude machen uns, meinem Mann Anton und mir, die drei Kinder von Sohn Jakob und seiner Frau.“

20 Jahre Kirchenschmuck

Noch ein letztes Mal rückt sie beim Kirchenschmuck ein paar Dinge zurecht. Der Schmuck in der Hatler Kirche soll die Menschen, die bereits am nächsten Tag zum Erntedankgottesdienst kommen, erfreuen, meint sie. Auch sie selbst freut sich über das gelungene Werk und dass es genau 20 Jahre her ist, seitdem sie die Arbeit des Schmückens übernommen hat. Es sei ein Jubiläum, das für sie etwas bedeute. Und sie feiert es für sich. „Für mich ist es eine wertvolle Arbeit, etwas B‘sundrigs, vor dem Hochaltar ein Gotteshaus zu schmücken. Ich mach‘s mit Dank im Rückblick auf ein erfülltes Leben“, sagt die inzwischen 55-jährige Bäuerin abschließend. EH

Blumen und alles, was in der Natur wächst, verwendet die Bäuerin für dekorative Zwecke.
Blumen und alles, was in der Natur wächst, verwendet die Bäuerin für dekorative Zwecke.

Zur Person

Rita Wohlgenannt

Alter 55 Jahre

Wohnort Dornbirn

Familie verheiratet mit Anton,
zwei Söhne, drei Enkel

Beruf gelernte Gärtnerin und Floristin, seit 28 Jahren Bäuerin

Hobbys Wurzeln sammeln, Häkeln

Lebensmotto Das Leben soll nicht nur Ackern und Schuften sein.