Wie die “Vorarlberg hilft”-Spenden in der Ukraine wirken

Dank „Vorarlberg hilft“ kann das menschliche Leid in der Ukraine, aber auch in den Nachbarländern gelindert werden.
Schwarzach Acht Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Lage beruhigt. Seit Ausbruch des Krieges gab es laut den Vereinten Nationen für Menschenrechte über 5900 zivile Todesopfer, darunter mehr als 370 Kinder. Hilfe ist für die Menschen vor Ort nach wie vor (über-)lebensnotwendig. Dank „Vorarlberg hilft“ kann die Caritas das menschliche Leid in der Ukraine, aber auch in den Nachbarländern lindern.
Winter als Herausforderung
Nach wie vor sind gemäß Schätzungen der UN rund 18 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Knapp ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung hat seit der Eskalation des Krieges im Februar ihr Zuhause verlassen müssen. Besonders tragisch: Darunter sind auch 4,5 Millionen Kinder, die durch anhaltende Kämpfe gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben wurden.

Viele Menschen, die wieder in ihre Heimat zurückkehren, stehen vor dem Nichts. Die zerstörte Infrastruktur muss wiederaufgebaut werden, der Zugang zu Wasserversorgung, Strom und Telekommunikation hergestellt, und Wohngebiete von Minen geräumt werden. Der nahende Winter stellt eine große Herausforderung dar. Durch gestiegene Preise, beschädigte Infrastruktur und verstärkte Armut ist der Zugang zu Heizmitteln knapp.

Bisher 53 Hilfstransporte
Viele der zahlreichen Caritas-Projekte in der Ukraine und in Moldau werden über die Initiative „Vorarlberg hilft“ finanziert. Bisher sind insgesamt rund 1,96 Millionen Euro auf die “Vorarlberg hilft”-Konten von Rotem Kreuz und Caritas Vorarlberg eingegangen. Über ihr breites Netzwerk an Partnerorganisationen in der Ukraine und den Nachbarländern tut die Caritas ihr Möglichstes, den Menschen zu helfen und ihre Not zu lindern. So konnten bis jetzt über 435.000 Menschen mit der Hilfe erreicht werden. Insgesamt sind bereits 53 Hilfstransporte angekommen. Caritaszentren in der Westukraine bieten Aufnahmezentren für Binnenvertriebene, über das landesweite Heimpflegenetzwerk und das Netzwerk an Kinderzentren wird die laufende Hilfe aufrechterhalten.

In Lemberg in der Westukraine wird über das Sheptytsky Spital beispielsweise mobile medizinische Betreuung für Binnenvertriebene angeboten. Durch die Unterstützung von „Vorarlberg hilft“ haben Caritas-Zentren, die Haus- und Heimkrankenpflege anbieten, zudem die Möglichkeit, binnenvertriebene ältere und chronisch kranke Menschen aufzunehmen und angemessen zu versorgen. Auch in Moldau kommt die Hilfe an. Über eine der Partnerorganisationen vor Ort – „Regina Pacis“ – werden beispielsweise 700 Menschen mit Schutz und Unterkunft versorgt. Neben warmen Mahlzeiten und Lebensmitteln werden auch Hygieneartikel, Spielsachen und Lernunterlagen für Kinder bereitgestellt und Rechts- sowie Integrationsberatung angeboten.

Ein „Danke“ an alle Spenderinnen und Spender
Eine Bewohnerin in einem Caritas-Zentrum in Moldau möchte sich bei den Spenderinnen und Spender aus Vorarlberg bedanken:
„Vielen Dank für die Unterstützung und all die Bemühungen, um uns mit menschenwürdigem Wohnen, Essen, Hygiene und anderen Notwendigkeiten zu versorgen. Wir fühlen uns hier zu Hause. Wir haben neue Freunde gefunden und das hilft uns, die schwierige Situation, in der wir uns befinden, zu überwinden. Es ist, als ob wir alle eine Familie geworden sind, wir kümmern uns gemeinsam um die Kinder, wir kochen gemeinsam, putzen das Haus, unterstützen uns, helfen einander und teilen unsere Emotionen und Gefühle. Dank euch war das möglich!“

Ilie Zabica, Direktor von der Regina Pacis Stiftung, bedankt sich ebenfalls: “Krieg bringt Kummer, Katastrophen und Angst. Wir haben beschlossen, dies mit Freundlichkeit, Liebe und Solidarität zu bekämpfen, und wir werden das tun, solange wir die Kraft und die Möglichkeiten haben.”
In Vorarlberg befinden sich 2000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Auch hierzulande hilft die Caritas geflüchteten Menschen aus der Ukraine durch die Bereitstellung von Unterkünften sowie mit der Betreuung durch die Flüchtlingshilfe und das Engagement der Pfarrcaritas.
Vorarlberg hilft
– Bedarf an privaten Wohnraumangeboten für ukrainische Flüchtlinge besteht weiterhin, so Landesrat Christian Gantner. Über das Online-Formular unter www.vorarlberg.at/unterkunft können Unterkünfte angeboten werden.
– Wer auf der Suche nach einer Unterkunft für ukrainische Verwandte oder Freunde ist, kann sich an fluechtlingshilfe@caritas.at wenden.
– Wer allgemeine Hilfeleistungen zur Verfügung stellen möchte oder solche benötigt, z. B. Sachspenden, Dolmetschertätigkeiten, helfende Hände, Rechtsberatung etc., wendet sich per E-Mail bitte an hilfe.ukraine@vorarlberg.at.
– Geldspenden sind weiterhin auch online unter www.vorarlberghilft.at möglich oder können an folgende Konten angewiesen werden:
CARITAS – IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006 „Ukraine-Nothilfe“
Rotes Kreuz Vorarlberg – IBAN: AT84 3742 2000 0014 3248 „Vorarlberg hilft“