„Zahnbürstenbande“ bleibt hinter Gitter

Elektrische Modelle waren äußerst beliebt, aber auch Turnschuhe fanden Gefallen.
Feldkirch Der Rumäne ist 31 Jahre alt und hat insgesamt bereits fast fünf Jahre in Haft gesessen. Der Moldawier ist 38 Jahre alt und ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sein 33-jähriger Landsmann ist als Einziger unbescholten. Das Trio hielt sich im Sommer einen Monat lang in Vorarlberg auf und stahl in dieser kurzen Zeit einiges zusammen.
Vor allem in Drogerie- und Sportgeschäften langten die drei fleißig zu. „Wir haben nur gestohlen, was wir für uns oder unsere Familien brauchten“, behaupten die Angeklagten, sie hätten die Ware nicht weiterverkauft.
Unglaubwürdig
„Bei so vielen elektrischen Zahnbürsten wie Sie gestohlen haben, sind Sie ja bis ins hohe Alter versorgt und gesunde Zähne sind Ihnen sicher“, witzelt Richter Martin Mitteregger. Die drei bleiben dabei, eine Zahnbürste sei zum Beispiel als Geburtstagsgeschenk für die Mutter gedacht gewesen, so einer der Angeklagten. Im Schuldspruch wird dennoch Gewerbsmäßigkeit angesetzt und die drei U-Häftlinge müssen noch eine Weile hinter Gittern ausharren. Die Höhe der Strafen variiert je nach Vorstrafenbelastung von acht über zwölf bis hin zu 15 Monaten Haft. Neben Zahnbürsten stahlen die drei auch Nagelscheren, Fahrradlichter, Kopfhörer, Taucherbrillen und massenhaft Turnschuhe.
Kriminaltourismus
Die Ware wurde bei den Ganoven, die in Bregenz bei einem Supermarkt auf frischer Tat verhaftet wurden, größtenteils sichergestellt. Vieles war noch verpackt und konnte deshalb verkauft werden. „Diese Sorte von Kriminaltourismus darf sich in Österreich einfach nicht rentieren“, so Mitteregger in der Urteilsbegründung. Das Urteil ist rechtskräftig. EC