“Der Wald ist die eigentliche Trophäe”

Vorarlberg / 19.10.2022 • 20:59 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Josef Schmid (links) und Jonas Gmeiner: Jagd- und Waldwirtschaft gehören zusammen.

Josef Schmid (links) und Jonas Gmeiner: Jagd- und Waldwirtschaft gehören zusammen.

Jagdgenossenschaft Möggers feiert den Staatspreis.

möggers „Wir möchten, dass der Wald langfristig wächst“, sagt Helmut Gmeiner, stellvertretender Obmann der Jagdgenossenschaft, die für ihr langjähriges Engagement gerade mit dem „Staatspreis Wald“ im Bereich Wald-Wildmanagement ausgezeichnet wurde. Dabei legen die Jäger Wert auf die Waldverjüngung. Durch die Eigenbewirtschaftung seit über 30 Jahren kann die Jagdgenossenschaft bereits auf einige Erfolge verweisen. Die Landschaft wird in Form eines Plenterbetriebes bewirtschaftet. Dies bedeutet, dass nur einzelne Bäume gefällt werden, somit wird ein permanenter Hochwald geschaffen. „Der Wald ist ein Generationsvertrag“, erzählt Gmeiner. „Hier sind Bäume unserer Großväter und wir ziehen neue für unsere Enkel und Urenkel auf.“ Nicht nur ist die Natur für die Rohstoffgewinnung wichtig, sondern ebenfalls für das Wasser und die Luft, erst recht in den Zeiten des Klimawandels. „Was im Jungwald geschieht, liegt in unserer Verantwortung, da müssen wir mitwirken.“

Jagd gehört dazu

Voriges Jahr wurden 122 Stück Wild erlegt, heuer sind es bis jetzt 98. „Der Jäger ist wichtig für den Wald. Er schafft eine Basis für den Jungwald und die Bewirtschaftung“, sagt Jagdaufseher Wolfgang Schneider. Im Rahmen des Wald-Wildmanagements arbeitet die Genossenschaft zusammen mit dem Waldverein, der sich gegen die Geweihorientierung ausgesprochen hat. Besonders, da es in Möggers in den letzten Jahren Proteste gegen eine verpflichtende Hegeschau gab. „Wir haben schon 2014 eine Petition im Landtag eingebracht, zur Abschaffung der Präsentation der Trophäen“, erklärt Georg Nenning, stellvertretender Obmann des Waldvereins. Denn die Zurschaustellung der erlegten Tiere würde wenig über den wild-ökologischen Zustand der Waldregion aussagen. „Der Wald ist wichtiger als das Wild“, so Nenning. „Schließlich ist der naturjunge Wald die eigentliche Trophäe. Man möchte nur gesunde und lebensraumangepasste Wildbestände haben.“