Was mit dem Klärschlamm künftig geschehen soll

Klärschlamm soll bald im Land behandelt und damit auch Energie gewonnen werden.
Bregenz 40.000 Tonnen Klärschlamm fallen jährlich in Vorarlberg an. Dieser fällt bestimmungsgemäß in Abwasserreinigungsanlagen (ARA) an und dient zur Schadstoffsenkung der zu reinigenden Abwässer. Klärschlämme beinhalten Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor, andererseits können sie mit biologisch schwer abbaubaren Substanzen, Schwermetallen, pathogenen Keimen sowie hormonell wirksamen Substanzen belastet sein.
Problem für Landwirtschaft
Wie umgehen mit Klärschlamm? Bisher war eine Kompostierung dieser Substanz mit anschließender Ausbringung in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau gängige Praxis. Der Nachteil: Dies ist zwar zulässig, doch AMA und V-Milch lassen keine Klärschlammkomposte auf den Flächen ihrer Vertragslandwirte zu.
Jetzt haben das Land und der Gemeindeverband das Ergebnis einer in Auftrag gegebenen Studie vorliegen. Empfehlung: Die Errichtung einer Anlage zur themischen Klärschlammbehandlung in Vorarlberg. “Die Monoverbrennung von Klärschlamm mit nachgeschalteter Rückgewinnung von Phosphor aus der Verbrennungsasche gilt als eine vielversprechende Technologie”, erklärt Rainer Siegele, im Gemeindeverband für die Abfallwirtschaft zuständig.

Viele Vorteile
Die Vorteile einer solchen Anlage sind Entsorgungssicherheit, Unabhängigkeit von der Entwicklung der Energiepreise, stabile und langfristig kalkulierbare Entsorgungskosten für die ARA, Minimierung der Verkehrsbelastung. “Nur eine Trocknungsanlage würde viel Energie brauchen und ein Energieträger wurde anschließend außer Landes gebracht”, argumentiert Umweltlandesrat Daniel Zadra (Grüne) für eine universelle Anlage. Zadra betont auch die Wichtigkeit der Phosphorgewinnung.

Favorit Meiningen
Bei der Suche nach einem Standort für die thermische Abwasserreinigungsanlage kristallisiert sich die ARA-Gemeinde Meiningen als Favorit heraus.
Die Kosten des Projekts würden sich auf rund 40 Millionen Euro belaufen. Siegele hält bei raschem Verfahrensverlauf eine Inbetriebnahme im Jahr 2027 für möglich.
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