Winter nur aus der Kanone, und trotzdem sind Vorarlbergs Skigebiete …

Skifahren dank Kunstschnee nur in höheren Regionen möglich. Und selbst dort ist der Föhn unerbittlich.
Schwarzach Ein Blick auf die Vorarlberg-Karte mit den Skigebieten zeigt das Dilemma deutlich: In fast der Hälfte der dort verzeichneten Regionen ist das Symbol rot gefärbt. Das heißt, die Skilifte sind wegen Schneemangels nicht in Betrieb.
“Wir wären jederzeit bereit, loszulegen. Sowohl technisch als auch personell. Wenn der Schnee käme.“
Herbert Kaufmann, GF Dornbirner Seilbahnen
Der Klassiker eines gewöhnlich stark frequentierten Wintersportortes für Familien mit vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten ist das Bödele. Dort stehen die Aufstiegshilfen im Grünen. Kein Flecken Schnee weit und breit. Auch deswegen, weil im Gegensatz zu Alberschwende keine Kunstschneeproduktion möglich ist. “Wir wären jederzeit bereit loszulegen, technisch als auch personell”, sagt Herbert Kaufmann, Geschäftsführer der Dornbirner Seilbahnen

Mellau war noch nicht offen
Deprimierend auch die Situation in Mellau. “Wir hatten in unserem Bereich des Skigebiets Damüls-Mellau noch gar keinen Pistenbetrieb”, berichtet Margret Beer, Verwaltungsleiterin der Bergbahnen Mellau. Immerhin: In Mellau steht die Bahn bereit, um Skifahrer nach Damüls zu befördern, wo Skifahren möglich ist. “Damit nicht alle nach Damüls fahren müssen”, begründet Beer den Service. “Wir hatten in den letzten Jahren mehr Glück”, ergänzt die Verwaltungsleiterin. Aber dieses Jahr habe es beim Föhnwettereinbruch nicht einmal eine Schneegrundlage gehabt. “Beides zusammen war dann doch zu viel.”


Optimismus
In höheren Regionen machen die Verantwortlichen aus der Situation das Beste und hoffen auf einen starken Auftritt von Frau Holle am Wochenende. “Wir haben 32 von unseren 35 Liften in Betrieb”, berichtet Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon. Sogar Talabfahrten nach Gaschurn und Garfrescha seien derzeit noch möglich. “Jene zur Valisera-Talstation mussten wir jedoch heute sperren.” Marko zeigt sich mit der Frequenz im größten Skigebiet des Montafons zufrieden, verhehlt andererseits nicht, wie sehr man sich Naturschnee wünscht. “Nach diesem Wochenende soll der Schnee kommen”, zeigt sich Marko optimistisch.

Kein Winter in Sicht
Wenige Kilometer weiter in Gargellen zeigt sich Thomas Lerch, Geschäftsführer der Gargellener Bergbahnen, in Anbetracht der Situation ebenfalls nicht unzufrieden. “Mit Ausnahme des Täli sind alle Lifte in Betrieb. Wir haben aufgrund der allgemeinen Schneelage viele Gäste aus anderen Gebieten angezogen. Zeitweilig wurde die Zufahrt nach Gargellen gesperrt. Wir tragen ja auch Verantwortung für den Ort”, beschreibt Lerch die Situation im Luftkurort. Besonders Skiklubs seien in Gargellen derzeit in großer Zahl präsent.

Von guten Pistenverhältnissen bis zur Mittelstation Mattschwitz berichtet auch Judith Grass vom Skigebiet Golm. “Bis Mattschwitz kann man bei uns gut Ski fahren. Die Gäste sind zufrieden”, erzählt die Bergbahnen-Mitarbeiterin.

Verbessern wird sich die Schneesituation in den kommenden Tagen eher nicht. Es bleibt viel zu mild, die Schneefallgrenze fällt nicht unter 1500 Meter. Von einem echten Winter ist weit und breit nichts zu bemerken.
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