Warum Schulskiwochen trotz Schneemangel kaum wackeln

Kaum mehr Wintersportwochen in niedrigen Regionen. Der gefallene Neuschnee tut allen gut.
Gargellen Sportlehrerin Christina Keplinger (45) von der Musikmittelschule Götzis ist zufrieden. Sie befindet sich mit einer zweiten Klasse im Skigebiet Gargellen. “Wir haben Neuschnee bekommen, das Wetter ist okay, die Schüler haben Spaß.” Es ist so, wie eine Schulskiwoche sein soll. Am vierten und letzten Tag auf der Skipiste darf Keplinger zudem vermelden, dass sich keiner ihrer Schützlinge verletzt hat. “Einige der Schüler sind traurig, dass es am Freitag wieder nach Hause geht.” Immerhin steht für die insgesamt vier Klassen des MMS Götzis noch ein aufregender Abschlussabend mit viel Spaß und Unterhaltung auf dem Programm.

Schulsportzentrum ausgebucht
Die Götzner Kinder sind im Schulsportzentrum Tschagguns untergebracht. Zufrieden ist dort auch Leiter Elmar Egg. Sein Haus ist voll, abgesagt hat ihm bisher nur eine HTL-Klasse aus Bregenz und eine Nordische Sportgruppe aus Wien. “In den Skigebieten kann man Skifahren. Mit dem gefallenen Neuschnee hat sich die Situation zudem wieder verbessert”, erzählt der langjährige Chef des Hauses. 1399 Schüler und Lehrer haben in der aktuellen Wintersaison für 5596 Nächtigungen reserviert. Bis Ostern sind die Räumlichkeiten der beliebten Unterkunft ausgebucht.

Lieber nach oben
Die Schulskiwochen sind trotz des bisher schneearmen Winter kaum in Gefahr. Dies vor allem deswegen, weil die mittleren und nieder gelegenen Skigebiete kaum mehr als Standorte dienen. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat etwa beim BRG Dornbirn/Schoren das Bödele als Austragungsort von Skiwochen ausgedient. “Wir waren ja viele Jahre in der Schwarzacher Hütte. Aber dort gab es einen Selbstversorgerbetrieb. Und seit jenes Ehepaar, das sich immer rührend um die Kinder kümmerte, nicht mehr zur Verfügung stand, haben wir uns von dort zurückgezogen”, berichtet Direktor Reinhard Sepp (59).

An der Mittelschule Dornbirn Baumgarten war man bis vor vier Jahren unter anderem noch in Laterns-Gapfohl. “Natürlich hat uns auch die Unsicherheit wegen der Schneelage dazu bewogen, einen anderen Standort aufzusuchen”, räumt Direktorin Ulrike Mersnik ein. Die drei Klassen der MS Dornbirn Baumgarten, die heuer auf Wintersportwoche gehen, sind am Golm einquartiert.

Freikarten nur in Lech
Dass die geplanten Skiwochen großteils auch wirklich stattfinden, bestätigt Konrad Berchtold (61), Fachinspektor für Bewegungserziehung und Sport in der Bildungsdirektion Vorarlberg. “Einige Schulen versuchen heuer sogar, die Ausfälle während der Corona-Zeit zu kompensieren. Es sind also in dieser Saison eher mehr Klassen auf Wintersportwochen als vor Corona. Insgesamt werden es aber weniger, weil weniger Kinder Skifahren”, berichtet Berchtold.

Hart zeigen sich mit Ausnahme von Lech die Vorarlberger Seilbahner beim Wunsch vieler Schulen nach Freikarten für die Schüler während der Skiwochen. “In Tirol machen das viele Skigebiete. Lech ist beim Ski Arlberg-Verbund dabei und bietet das daher Schülern für die Skiwochen an”, weiß Konrad Berchtold.
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