Geld fließt in den Boden

Bartholomäberg investiert vor allem in Kanäle und in die Natur, aber auch in die Parkplatzbewirtschaftung.
Bartholomäberg Auch Bartholomäberg muss heuer Darlehen aufnehmen, um die Ausgaben stemmen zu können. Den 7,44 Millionen Euro Erträgen stehen 8,6 Millionen Euro Ausgaben gegenüber, was ein Minus von 1,17 Millionen Euro macht. Rücklagen hat die Montafoner Gemeinde keine. 1,2 Millionen Euro werden investiert.
Bürgermeister Martin Vallaster berichtet über verschiedene Baumaßnahmen, die heuer anstehen werden. So geht es mit der Siedlung Kaltenbrunnen voran, deren Häuser die illwerke vkw aufwendig sanieren will, um mehr Wohnungen für ihre Mitarbeiter, aber auch für Bedienstete im Tourismusbereich zu schaffen. Ein Haus an der L 188, das auf den Gemeindegebieten Schruns und Bartholomäberg liegt, wurde bereits letztes Jahr abgerissen. Geplant ist dort ein Mehrparteienhaus mit 40 Wohnungen in verschiedenen Größen. Bauträger ist die Wohnbauselbsthilfe, die bereits letztes Jahr mit dem Bau des Hauses beginnen wollte, doch aus Gründen der Rentabilität (hohe Kosten im Bausektor) gewartet hat.
Qualität nachhaltig gesichert
Außerdem steht in Bartholomäberg die Fortsetzung des Neubaus der Ortskanalisation an. Die älteste Kanalleitung, die 50 Jahre alt ist, wird für 350.000 Euro ausgetauscht. Im Bereich der Wasserversorgung werden ebenfalls Leitungsabschnitte erneuert, die 60 Jahre alt sind. Dafür sind 80.000 Euro veranschlagt. Erfreuliches gibt es von der Gravesquelle, der einzigen Trinkwasserquelle in Bartholomäberg, zu berichten: Hier bot der Grundbesitzer der Gemeinde drei Hektar Grund um die Gravesquelle herum an – zu einem „sehr moderaten Preis“, wie Martin Vallaster anmerkt. So kann die Gemeinde in Zukunft selbst das Quellschutzgebiet nachhaltig bewirtschaften. „Wir können somit die Quelle absichern und haben die Bewirtschaftung selbst in der Hand“, freut sich das Gemeindeoberhaupt über den Grundstücksdeal. „Die Qualität ist nachhaltig gesichert und wird nicht beeinträchtigt.“ Bis jetzt wächst um die Quelle herum eine einmähdige Magerwiese, ideal für die Trinkwasserqualität. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Heuer stehen WLV-Arbeiten an. So wird die Verbauung des Tschafreuatobels abgeschlossen. Des Weiteren habe man schon eine Bewilligung für die Mühlbachverbauung beantragt. Der Bachlauf des Mühlbachs wird auf einer Strecke von einem Kilometer stabilisiert und ausgebaut. In diesem Zuge wird auch eine fast 300 Meter bestehende Verrohrung, die erst 30 Jahre alt ist, durch ein offenes Gerinne ersetzt. Durch das offene Gerinne wird die Bewirtschaftung erschwert, doch die Grundeigentümer haben der baulichen Maßnahme zugestimmt, was Martin Vallaster ungemein freut. „Bei Extremwetterereignissen haben wir keine Verklausungen mehr.“ Ein offenes Gerinne sei naturnaher und ökologischer. Das Wasser kann leichter abfließen. 1,5 Millionen Euro kosten die Maßnahmen der WLV, nach Abzug der Förderungen bleiben nur noch drei Prozent für die Gemeinde übrig.
Parkplatz soll was kosten
Für die Umstellung auf LED-Straßenlampen wurden 40.000 Euro ins Budget aufgenommen. Die Sanierung des Mühlewegs kostet nochmal 100.000 Euro. Die Erstellung des Budgets ist mittlerweile „ganz schwierig“, so der Bürgermeister. 700.000 Euro muss die Gemeinde an Darlehen aufnehmen. „Ohne Hilfe von Bund und Land ist das nicht mehr zu schultern“, moniert er. „Die Aufgaben für Gemeinden sind extrem gestiegen.“ Die Verbände kosten vor allem viel Geld, allein die Musikschule Montafon 100.000 Euro. „Darüber hinaus wollen wir in diesem Jahr die Weichen für die
Bewirtschaftung des Parkplatzes bei der Kirche Bartholomäberg und beim Mehrzweckgebäude stellen“, so Martin Vallaster. „Für die Adaptierung der Parkplätze und Errichtung der Infrastruktur haben wir ca. 80.000 Euro veranschlagt.“ VN-JUN


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