„Können es uns nicht mehr leisten, auf die grüne Wiese zu bauen“

Schwarzach „Wohnraum als Anlageprodukt?“ lautet das Motto eines Studientages, der an diesem Freitag im Vorarlberger Architektur Institut (vai) in Dornbirn über die Bühne geht. Anita Aigner, Assistenz-Professorin der Technischen Universität Wien wird in ihrem Vortrag über die negativen Effekte der Finanzialisierung von Wohnraum berichten.
„Den Markt beeinflusst“
Wohnen wird immer „unleistbarer“, besonders für junge Menschen, sagt Anita Aigner am Donnerstag bei Vorarlberg LIVE. Seit der Finanzkrise 2008 habe sich etwas fundamental verändert. „Es ist immer mehr gebaut worden, zugleich haben immer weniger Leute noch einigermaßen bezahlbaren Wohnraum gefunden. Das scheint eigentlich absurd. Wenn mehr gebaut wird, sollte es eigentlich billiger werden“, erklärt Anita Aigner. Sogenannte „Investmentwohnungen“ hätten den Markt beeinflusst. „Diese Tendenz des investmentgetriebenen Wohnbaus ist wesentlicher Mitverursacher, dass die Kaufpreise, aber auch die Mieten sukzessive gestiegen sind.“ Ab April sollen die Mieten um über acht Prozent angehoben werden. „Das ist für Personen, die schon viel Miete zahlen, ein gewaltiger Betrag“, kritisiert Aigner. Eine Möglichkeit sieht die Universitätsprofessorin in der Entkoppelung der Erhöhungen vom Verbraucherpreisindex.
In Zukunft sei es wesentlich, sorgsam mit Grund und Boden umzugehen. „Es sollte langsam in die Köpfe aller sickern, dass wir es uns nicht mehr leisten können, auf die grüne Wiese zu bauen.“
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