Platzkonzert auf dem Bodensee-Eis

MV Gaißau hatte bei der Seegfrörne einen seltenen Auftritt.
Gaißau Vor ziemlich genau 60 Jahren bot sich im Dreiländereck ein seltenes Naturschauspiel. Nach wochenlangem Dauerfrost war der Bodensee ab 6. Februar 1963 einen Monat lang komplett zugefroren. Zehntausende strömten auf das Eis. Die Mitglieder des Musikvereins Gaißau machten sich am 3. März, wenige Tage bevor der Weg über den See behördlich gesperrt wurde, mit Seil und Schlitten und angeführt von zwei erfahrenen Fischern vom Wetterwinkel aus auf den Weg nach Wasserburg. Das Foto, das bei dem Ausflug entstanden ist, hängt heute im Probelokal des Vereins. „Von den Musikanten auf dem Bild leben noch zwei – Leo Vogel und Helmut Arthofer“, berichtet Obmann Christoph Lutz. In dem Originalbeitrag aus dem Chronikbuch ist von einer „zeitweise krachenden und donnernden Eisfläche“ die Rede. „Da der Fußmarsch sicherheitshalber gruppenweise vorgenommen wurde, fand man sich vor Wasserburg zusammen und marschierte mit schneidiger Marschmusik auf Wasserburg zu, wo zu unserem Empfang die Hafenglocke läutete“, schildert der Verfasser weiter. Vom Wasserburger Bürgermeister erhielten die Gaißauer zum Dank eine Geldspende und eine Urkunde für die erfolgreiche Seequerung. Abends ging es mit dem Bus zurück in die Heimat.
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