Wert auf Kommunikation und Transparenz legen

Vorarlberg / 26.01.2023 • 19:20 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
EU-Bashing Öffentlich heftige bis herabsetzende Kritik an der EU.

EU-Bashing Öffentlich heftige bis herabsetzende Kritik an der EU.

Ehemaliger EU-Parlamentarier zur europäischen Zukunft.

schwarzach Dass es einen großen Spielraum für die europäische Zukunft gibt, weiß auch der ehemalige EU-Parlamentarier Josef „Joe“ Weidenholzer. „Wenn man an die gegenwärtige Situation denkt, wo nicht weit weg von uns ein Krieg in der Ukraine herrscht und eine Ära der Instabilität, die uns in den nächsten Jahren heimsuchen wird, vor allem wenn wir an den Klimaschutz denken, merkt man, dass es viele Dinge gibt, die zu tun sind. Das kann man nur zusammen machen“, verdeutlichte Weidenholer in der ersten Ausgabe „Mitten in Europa“ bei Vorarlberg LIVE. Um das gemeinsam meistern zu können, ist ein gewisses Vertrauen erforderlich, erst recht da das EU-Bashing – öffentliche heftige bis herabsetzende Kritik – weit verbreitet ist. „Jemand anderen Schuld zu geben ist einfach und Brüssel ist weit weg, das macht es leicht, man versteht es nicht und es ist auch eine andere Sprache“, sagt der langjährige Abgeordneter. Ich glaube, dass Vorarlberg da aber eine positive Ausnahme macht.“ Großbritannien habe so mit Halbwahrheiten gegenüber Brüssel begonnen und so sei es zum Brexit gekommen.  „Wahrscheinlich sind das 20 verlorene Jahre für Großbritannien.“

Am wichtigsten sei die Kommunikation, die stimmen muss. „Ich war immer entsetzt, wenn wir in Straßburg zu Anfang ein Gespräch mit den Journalisten hatten, die kein Interesse an dem hatten, was wir da beschlossen haben, sondern was wir zu dem sagen, was der Bundeskanzler getan hat“, erklärt Weidenholzer. So würde man österreichische Politik ins Parlament bringen. „Da wird es schwer, etwas zu erklären. Wichtig ist der Kontakt. Da muss man sich was überlegen.“ Genauso viel Wert müsse man ebenfalls auf die Transparenz legen. Die würde es in der EU sowieso geben: „Sonst wären einem die grausamen Dinge nicht aufgefallen – die Korruption in Verbindung mit Katar.“ 

Jemand anderen Schuld zu geben ist einfach und Brüssel ist weit weg, das macht es leicht.

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