“Es muss sich immer etwas bewegen”

Rudi Malin initiiert und betreut beruflich und privat zahlreiche zukunftsträchtige Projekte in Göfis.
GÖFIS Ideen zu entwickeln, zielgerichtet umzusetzen und ihnen Struktur zu verleihen zählt zu den eindeutigen Stärken von Rudi Malin. Als Amtsleiter und Gemeindesekretär in Göfis hat er seine Fähigkeiten schon vielfach in preisgekrönten Projekten zum Einsatz gebracht.
Der dynamisch wirkende Göfner hat sowohl privat als auch beruflich eine klare Zielsetzung, nämlich das soziale und kulturelle Leben in seiner Heimatgemeinde zu stärken und weiter zu beleben: „Im Umfeld von Frastanz, Feldkirch und Rankweil bestand die Gefahr, dass sich Göfis aufgrund seiner Lage immer mehr zu einer Wohn- und Schlafgemeinde entwickelt. Dieser Trend war auch dem früheren Bürgermeister Helmut Lampert schon bewusst. Er setzte aus diesem Grund rechtzeitig Impulse, um den dörflichen Charakter weiterhin zu erhalten.“ Seit rund dreißig Jahren ist Rudi Malin nun federführend in die Gestaltung und Weiterentwicklung des Gemeindebildes von Göfis eingebunden. Dabei liegt sein Fokus auf einer Breitenwirkung von Projekten: „Unsere Angebote richten sich an die gesamte Region.“

Eines der Projekte, die von dem engagierten Gemeindesekretär umgesetzt wurde, ist die bugo in Göfis. Die frühere Pfarrbibliothek wurde vor elf Jahren grundlegend erneuert und dient nun als sozialer und kultureller Treffpunkt für alle Bewohner von Göfis, aber auch von den umliegenden Gemeinden: „Es war damals eine mutige Entscheidung, denn wir wollten drei Bereiche, nämlich die Bücherei, ein Café sowie die Vermarktung von regionalen Produkten unter dem Label ‚Handgmacht‘, anbieten.“ Schon rasch fand die bugo über die Gemeindegrenzen hinweg großen Anklang. „Wir hätten nie gedacht, dass die bugo so gut angenommen wird. Wir freuen uns sehr darüber.“ Die Idee, die Bibliothek als erweiterten öffentlichen Raum zu gestalten, entstand bei Rudi Malin nicht zuletzt durch seine Mitarbeit in der früheren Pfarrbibliothek: „Das waren noch ganz andere Zeiten. Wir führten Karteikärtchen und stempelten die Bücher. Aber ich habe durch meine damalige ehrenamtliche Tätigkeit das Lesen für mich entdeckt. Die Faszination für Literatur hat mich seither nie mehr losgelassen.“ Die bugo zählt zu einem seiner Herzensprojekte. Das große Feld der Literatur ist jedoch nur ein Aspekt, die den 58-Jährigen interessiert. Kunst und Kultur empfindet er als äußerst bereichernd, wobei sein Kulturbegriff weit gefasst ist, denn dieser beinhaltet für ihn das Besuchen von Konzerten unterschiedlichster Genres, insbesondere liebt er die Oper sowie Theater- und Ausstellungsbesuche, aber auch die Kulinarik.

Der Erfolg der bugo zeigt sich unter anderem auch in der Statistik. Einer Einwohnerzahl von 3.500 stehen über 40.000 Medien zur Verfügung, mit rund 800 regelmäßigen Nutzern liegt die bugo weit über dem Durchschnitt anderer Bibliotheken Österreichs. Die bugo wird zudem regelmäßig als Veranstaltungs- und Kursort genutzt. Aber auch das milK-resort zeigt die Handschrift Rudi Malins. Dies ist eine Kulturinitiative, die eine ehemalige Milchabgabestelle auf sehr originelle Weise als Ausstellungsraum adaptiert hat.

Jährlich finden dort vier Ausstellungen statt, ebenfalls eine Erfolgsgeschichte, die für sich steht. Anregungen für neue Projektideen findet der gebürtige Göfner auf seinen zahlreichen Reisen mit seinem Lebenspartner in weit entfernte Gegenden wie beispielsweise Südostasien, Südafrika oder unterschiedlichsten Destinationen auch im europäischen Raum: „Ich wohne sehr gerne in Göfis und komme auch immer gerne nach Hause. Aber das Kennenlernen von anderen Kulturen erweitert den eigenen Horizont.“ Das Denken in größeren Dimensionen, vor allem auch in zukunftsweisenden Zusammenhängen, ist ein weiteres Charakteristikum von Rudi Malin. Ein Diplomlehrgang in Projektbegleitung in Schloss Hofen erweiterte seine Kenntnisse: „Ich bin froh, diese Ausbildung absolviert zu haben, dadurch kann ich noch strukturierter Ideen verwirklichen.“ Ideen für Projekte, die die Gemeinde Göfis für ihre Bewohner noch attraktiver macht, hat er viele: „Stehenbleiben geht nicht. Es muss sich immer etwas bewegen.“ Seinen Ausgleich findet der vielseitig Aktive vor allem bei der Gartenarbeit: „Im Sommer führt beim Nachhausekommen der erste Weg in den Garten. Dort kann ich herrlich entspannen.“ Monika Bischof