Ehrenamt als Lebensaufgabe

Vorarlberg / 29.01.2023 • 17:35 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Gerhard Mayer: „Ich hatte bei den ÖBB einen sehr spannenden Job.“Vn/Steurer
Gerhard Mayer: „Ich hatte bei den ÖBB einen sehr spannenden Job.“Vn/Steurer

Tätigkeit in der Hostienbäckerei im Kloster der Redemptoristinnen.

WOLFURT „Ich habe in meinem Leben so viel Positives erlebt und hatte eine sehr segensreiche Zeit. Durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten möchte ich etwas zurückgeben.“ So der frühere Regionalmanager der ÖBB für den Personenverkehr in Vorarlberg, Gerhard Mayer (66) im Gespräch mit den VN.

Schifferpatent erworben

Sofort nach seiner Pensionierung Mitte 2019 und nach 48 Jahren Bahndienst erwarb Gerhard Mayer das Schifferpatent für Motorboote auf dem Bodensee. „Einen guten Rat hatte mir mein Freund Wilfried Breuss, ehemaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Bregenz, gegeben, indem er mir sagte, ich solle nicht in der dunklen Jahreszeit in Pension gehen, damit mir der Übergang leichter fällt“, erinnert sich Mayer. Inzwischen stellt er seine jahrzehntelangen Erfahrungen als Referent für den öffentlichen Personenverkehr dem Seniorenbund Vorarlberg zur Verfügung. Dabei ist er eine Anlaufstelle für alle, die telefonisch Auskünfte über Bus und Bahn im Land haben wollen.

„2021 erfüllte ich mir mit einer längeren Radtour einen jahrelangen Traum. Nach drei Monaten Intensivtraining ging es in zwei Tagen von Wolfurt nach Montegrotto Terme. Die Route führte über den Arlberg zum Reschenpass, dann weiter nach Meran und nach der Nächtigung nach Bozen, Trient weiter zum Caldonazzo-See nach Padua und anschließend nach Montegrotto. Das ist eine Strecke von 440 Kilometern. Zurück ging es dann mit der Bahn.“

Als Freund und Kenner klassischer Musik und von Oper und Operette hält Gerhard Mayer heute zudem die Einführungsvorträge beim Musiktheater Vorarlberg. Außerdem erledigt er den Versand und die Abrechnung in der Hostienbäckerei im Kloster der Redemptoristinnen in Lauterach. „Dort werden an die 250.000 Hostien im Monat gebacken und an die einzelnen Pfarren in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien und Slowenien versandt. Die Beschäftigten arbeiten überwiegend ehrenamtlich“, so Mayer. Und beim Backstudio „oafach backa“ seiner Tochter Julia in Schwarzach ist er bei „oafach mithealfa“ gerne gesehen. Sein Motto für die Zukunft lautet: „Das war noch nicht alles, da kommt noch was.“ Gerhard Mayer wurde am 14. Mai 1956 in Tamsweg/Salzburg geboren und kam 1960 nach Vorarlberg. Nach der Volks- und Hauptschule in Hard und Lauterach trat er 1971 in die ÖBB ein und absolvierte dort in Bregenz und Lochau die Ausbildung zum Fahrdienstleiter. Von 1974 bis 1994 machte er als Fahrdienstleiter Dienst in Lochau, Götzis, Rankweil, Dornbirn und Wolfurt. In den Jahren 1994 und 1995 war Gerhard Mayer Kundenberater und anschließend von 1996 bis 2019 Regionalleiter für den Personenverkehr in Vorarlberg.

„Ich habe den spannendsten Job von meinen Kollegen in Österreich gehabt. Denn ich war zusätzlich Leiter der Bodenseeschifffahrt sowie der Bahn- und Postbusse. Zu meiner Zeit kam es auch zu wichtigen Änderungen im Nahverkehr in Vorarlberg.“ Gerhard Mayer ist seit 43 Jahren mit Gattin Barbara verheiratet und hat vier Kinder und acht Enkelkinder. EE

Zur Person

Gerhard Mayer

Geboren 1956 in Tamsweg/Salzburg

Bildungsweg Volks- und Hauptschule, ÖBB-Ausbildung zum Fahrdienstleiter

Beruflicher Werdegang Fahrdienstleiter, Kundenberater, Regionalmanager, seit 2019 in Pension

Familie verheiratet, vier Kinder, acht Enkelkinder

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