Lustenau kauft Ausweichschule nicht nur für Rotkreuz-Klassen

Ausweichschule wird von Hittisau angekauft und soll nicht weiterverkauft werden.
Lustenau Eine Gemeinde, die viele Schulen und Kindergärten hat, die regelmäßig saniert oder ersetzt werden müssen, kann eine Ausweichschule gut gebrauchen. In die können dann Schulklassen und Kindergarten ausweichen, deren Gebäude gerade Baustelle ist. Die Stadt Dornbirn baut derzeit ihre Ausweichschule nach dem verheerenden Brand wieder auf, die Marktgemeinde Lustenau legt sich nun ebenfalls eine zu.
Allerdings baut sie die nicht selbst, sondern kauft sie von der Gemeinde Hittisau. Das beschloss am Donnerstag einstimmig die Gemeindevertretung. Das Holzgebäude in Containerbauweise soll zunächst während des Neubaus des Campus Rotkreuz die dortige Volksschule beherbergen. Wie Bürgermeister Kurt Fischer jedoch auf Nachfrage angab, hat die Gemeinde nicht vor, sie danach weiterzuverkaufen.
80 Container
Aus 80 Containern besteht die Ausweichschule, die gegenüber dem Kindergarten Am Schlatt aufgestellt werden und 13 Klassen aufnehmen soll, wie Hochbaureferent Markus Schlachter (VP) angab. Unter Containern dürfe man sich aber kein plumpes Sammelsurium aus Baucontainern vorstellen, wie Kurt Fischer klarstellte, „es besteht aus Holz und hat sogar ein Stiegenhaus“. Ganz billig wird die Transaktion auch nicht. Zwar sei der Kaufpreis von 430.000 Euro sehr fair, wie Fischer einschätzte, eine weitere Million Euro kommt jedoch noch hinzu, um das Gebäude aus dem Bregenzerwald an den Rhein zu schaffen und an Strom, Kanal, etc. anzuschließen. Dafür soll es aber nicht nur den Rotkreuz-Schülern ein Quartier bieten, sondern auch bei künftigen Schulsanierungen gute Dienste leisten, „ich gehe davon aus, dass wir die Ausweichschule behalten“, sagte der Gemeindechef. Eine kleine Unbekannte stelle noch der Zeitplan dar, gab Fischer zu. Sobald die Jahreszeugnisse ausgestellt sind, soll die Schule übersiedeln, was voraussichtlich auch klappen werde. Drei Monate später, zu den Herbstferien, sollen die Kinder dort unterrichtet werden.
Problem mit Elterntaxis
Zu regeln wird bis dahin jedoch noch die Verkehrsfrage im Bereich des Kindergartens Am Schlatt sein, wie Manfred Hämmerle von den Grünen erinnerte. Elterntaxis seien dort schon länger ein Problem, das sich mit der neuen Schule noch verschlimmern werde. Er empfahl die Einrichtung einer Schulstraße, in der der Verkehr zu bestimmten Zeiten ausgesperrt werden kann. „Wir haben das Thema im Verkehrsausschuss behandelt“, erklärte dessen Vorsitzender Mathias Blaser (VP). „Wir sind einhellig der Meinung, dass das Problem nur mit einer temporären, großräumigen Sperre zu lösen ist“, gab er an.
„Das Verkehrsproblem ist nur mit einer temporären, großräumigen Sperre zu lösen“


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