Neues Hochwasserpumpwerk für die ARA in Bregenz
Bregenz Seit 2022 gibt es in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Bregenz ein neues Pumpenhaus. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das anfallende Abwasser aus der Kanalisation der Landeshauptstadt bei fast jedem Pegelstand und unabhängig vom Hochwasserabfluss in der Bregenzerach in den See abgeleitet werden kann.
4500 Liter pro Sekunde
Im Pumpenhaus sind vier Pumpen mit einer Leistung von 75 kW und eine Pumpe mit einer Leistung von 20 kW installiert. So können insgesamt rund 4500 Liter pro Sekunde – das entspricht 25 vollen Badewannen – über die neue Notüberlaufleitung in den See gepumpt werden. Bei einem niedrigen Seestand läuft das Wasser ohne Zutun der Pumpen in den See.
Zusätzlich wurden noch zwei Mischwasserrechen an das ARA-Regenklärbecken, das vor der neuen Pumpstation situiert ist, montiert. Durch diese kann das im Niederschlagsfall ohnehin schon sehr verdünnte Abwasser zusätzlich von Schwebstoffen (z.b. Zigarettenstummel, Laub) gereinigt werden, was die Reinigungsleistung des Regenklärbeckens weiter steigert.
Erste Bewährungsprobe
Im August 2022 hat sich das neue Hochwasserpumpwerk zum ersten Mal bewiesen. Bei dem Starkregen-Unwetter wurden innerhalb von zwei Tagen 150.000 m3 Mischwasser aus dem Einzugsgebiet der ARA in den Bodensee gepumpt. So konnten schlimmere Schäden durch Rückstau von Abwasser aus dem Kanalsystem in Kellern verhindert werden. Hier waren die vier neuen 75 kW starken Tauchmotorpumpen mit einer Förderleistung von rund 1500 Litern pro Sekunde nahezu durchgehend im Einsatz. Das Hochwasserpumpwerk war ein Teil des 8,2 Millionen Euro teuren Projekts der Umlegung des Notüberlaufs.
Schutz vor Überflutung
„Das neue Hochwasserpumpwerk auf dem Gelände der Abwasserreinigungsanlage mit seiner enormen Leistung und dem 900 Meter langen Notüberlauf in den Bodensee dient nicht nur der Entlastung des Bregenzer Kanalsystems, sondern auch der Senkung des Grundwasserspiegels bei Hochwasser und somit dem Schutz vor Überflutung eines bevölkerungsdichten Wohngebiets“, so Bürgermeister Michael Ritsch.
„Der Hochwasserschutz besteht aus einem ganzen Bündel an Maßnahmen, angefangen von der Neugestaltung des Ufers und Flussbettes der Bregenzerach über die Grundwasserpumpen auf der Höhe der Achsiedlung und das leistungsfähige Pumpwerk in der ARA bis hin zum großdimensionierten Notüberlauf in den See. Im Ernstfall können wir damit nicht nur unser Kanalsystem entlasten, sondern bei Hochwasser Menschen, Tiere und Objekte schützen“, so Stadtrat Robert Pockenauer.
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