Corona breitet sich wieder aus
Besonders bei Fünf- bis 14-Jährigen werden mehr Neuinfektionen festgestellt.
SCHWARZACH In den ersten Wochen dieses Jahres hatte sich das Corona-Virus so stark zurückgezogen wie schon lange nicht mehr. Auch in den Spitälern des Landes befanden sich nur noch sieben, acht Patienten, bei denen ein positives Testergebnis vorlag. Das hatte es zuletzt für ein paar Tage im Oktober und davor im Sommer etwas länger gegeben. Auch diesmal scheint die Entspannung jedoch nur von kurzer Dauer gewesen zu sein.
In Vorarlberg hat sich die Zahl bestätigter Infektionen pro Woche beinahe verdoppelt. In den benachbarten Teilen der Bodenseeregion ist sie noch stabil. Österreichweit ist es jedoch ebenfalls Richtung Verdoppelung gegangen. Wobei das in Wien am aussagekräftigsten ist, weil dort noch am meisten getestet wird.
Es wirkt absurd: Gerade haben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) eine Ministerratsentscheidung präsentiert, die ihren Angaben zufolge „historisch“ sei; nämlich das Ende der Pandemie insofern, als sämtliche Maßnahmen auslaufen sollen. Das wird jedoch nicht „per sofort“ erfolgen, sondern schrittweise bis zum 30. Juni. Außerdem hat Rauch betont, dass das Virus zwar bleibe, man aber damit umgehen könne.
Davon geht der Gesundheitsexperte Armin Fidler auch in Bezug auf die gegenwärtige Entwicklung aus: „In den vergangenen Wochen hatten wir einen Abschwung, jetzt gibt es wieder einen Anstieg. Von einer Welle kann aber noch keine Rede sein.“
In Abwasserproben zeigt sich zum Teil ebenfalls eine zunehmende Tendenz. Festgestellte Infektionen lassen darauf schließen, dass das Virus zurzeit vor allem unter Jüngeren kursiert. Bei Fünf- bis 14-Jährigen sieht das Prognosekonsortium des Gesundheitsministeriums einen „besonders auffälligen Anstieg“.
Keine Entwarnung für Spitäler
Im Kommen ist die Virusvariante XBB.1.5. Dominant ist sie noch nicht, von einer raschen Ausbreitung wird jedoch ausgegangen. In den USA hat man schon mehr Erfahrung damit gemacht. Sie ist demnach ansteckender als bisherige Varianten, führt aber nicht zu schwereren Erkrankungen. Für Ärzte und Pflegebedienstete in den Spitälern ist das keine Entwarnung: „Wenn es viele Infizierte gibt, gibt es viele Patienten“, so Fidler. Anders ausgedrückt: Der Anteil derer, die stationär behandelt werden müssen, mag klein bleiben, ihre Zahl könnte jedoch hoch werden. Seit Montag ist sie im Land nicht mehr einstellig, gestern belief sie sich bereits auf 16. JOH
„In den vergangenen Wochen hatten wir einen Abschwung, jetzt gibt es wieder einen Anstieg.“
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