Sechs Gemeinden kooperieren in Sachen Kinderbetreuung

Vorarlberg / 02.02.2023 • 16:26 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die Kinderbetreuung in den Jagdberggemeinden wird auf neue Beine gestellt. RTS
Die Kinderbetreuung in den Jagdberggemeinden wird auf neue Beine gestellt. RTS

Kommunen in der Region Jagdberg gründen dafür auch einen eigenen Gemeindeverband.

Jagdberg Die sechs Jagdberggemeinden Düns, Dünserberg, Röns, Satteins, Schlins und Schnifis errichten einen Gemeindeverband als Rechtsträger für die Koordination, Organisation und Durchführung der Kinderbetreuung bis 14 Jahre inklusive Neuaufnahme des Personals in Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen. Ausschlaggebend für die Gründung dieses Gemeindeverbandes war, dass in Österreich alle Gemeinden für Kinder ab drei Jahren, wenn es die Eltern wünschen, einen Ganztags-Kinderbetreuungplatz anbieten müssen. Nachdem dies allerdings, gerade für die kleinen Kommunen in Sachen Kinderanzahl wenig Sinn machen würde, schließen sich die sechs Gemeinden nun zusammen und bündeln ihre Kräfte. Die VN-Heimat berichtete.

Gründung

Dazu fanden die Gemeindevertretersitzungen aller sechs Gemeinden Anfang dieser Woche gemeinsam in Schlins statt und die politischen Gremien der sechs Jagdberg-Gemeinden beschlossen darin die Gründung eines Verbandes, um die Kinderbetreuung zu meistern. „Wir können damit den neuen Versorgungsauftrag des Landes wirklich gut erfüllen. Damit sind wir absolut zukunftsfit. Als einzelne Gemeinden hätten wir das nicht geschafft“, so der Schlinser Bürgermeister Wolfgang Lässer, der auch als Obmann im neuen Verband fungieren wird.

Gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen, dem Vorarlberger Gemeindeverband sowie dem Land Vorarlberg haben die Gemeinden Düns, Dünserberg, Röns, Satteins, Schlins und Schnifis mit externer Begleitung ein Modell entwickelt, wie eine interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der gesamten Kinderbetreuung aussehen könnte. Das umfassende Konzept beschreibt dabei die Pädagogik sowie das künftige Leistungs- und Betreuungsangebot für Kinder bis 14 Jahre sowie deren regionsweite Organisation und Strukturen, Personal (bestehendes Personal und Neuaufnahmen), Standorte und finanzielle Aspekte. „Dadurch können selbst wir Kleingemeinden eine Vorreiterrolle in der Kinderbetreuung einnehmen und die Attraktivität der Gemeinden weiter steigern“, so der Schnifner Bürgermeister Simon Lins.

Bessere Betreuungszeiten

Der neue Verband wird ein besseres Qualitätsmanagement und verstärkte fachliche Unterstützung anbieten können, beispielsweise auch bei Inklusion, Integration und Sprachförderung. „Für die Eltern und Kinder können wir erweiterte Betreuungszeiten bei einem vielfältigeren Angebot in der Region anbieten“, erklärt der Satteinser Bürgermeister Andreas Dobler. „Und leistbar bleibt es auch, für Eltern und Gemeinden“, fügt Schnifner Gemeindeoberhaupt Lins hinzu. Ermöglich wird damit auch eine viel bessere Ausfallsicherheit, eine schlanke, digitalisierte Verwaltung und eine verbesserte Betreuung in Randzeiten und in den Ferien. Dazu wird es weiterhin in allen sechs Gemeinden wie bisher einen eigenen Kindergarten geben und wenn die Eltern keine ganztägige Betreuung wünschen, muss kein Kind den Ort wechseln. Weiters ist vorgesehen, dass es in der Region einen ganztägigen Kindergarten geben wird, welcher vermutlich in Schlins sein wird.

Eigene Koordinationsstelle

Alle Neuaufnahmen werden bereits über den neuen Gemeindeverband erfolgen und mit Ulrike Porod konnte eine sehr erfahrene Persönlichkeit als Leiterin der neuen Koordinationsstelle für die Kinderbetreuung in der ganzen Region gewonnen werden. „Der Auswahlprozess dieser neuen Stelle hat gezeigt, dass wir damit auch als Arbeitgeber attraktiver werden“, sagen die Bürgermeister Gerold Mähr (Düns) und Walter Rauch (Dünserberg) unisono. „Als Kleinstgemeinde können damit auch wir unseren Standort in geburtenschwachen Jahrgängen absichern, weil wir Plätze für Kinder aus den anderen Gemeinden zur Verfügung stellen können“, freut sich auch der Rönser Bürgermeister Michael Ammann.

Keine Qualität verlieren

Der Verband, welcher in dieser Art der Erste in Österreich ist, fungiert dabei als Rechtsträger und Koordinationsstelle. Endziel dieses gemeinsamen Verbandes soll dabei sein, durch den Ausbau der Betreuungszeit nichts an Qualität zu verlieren und dazu soll es leistbar bleiben, sowohl für Eltern als auch für die Gemeinde, und eine hohe Betreuungsqualität und -quantität sicherstellen. MIMA

„Durch die Zusammenarbeit können selbst wir Kleingemeinden eine Vorreiterrolle bei der Kinderbetreuung einnehmen.“

Die Bürgermeister Walter Rauch (Dünserberg), Michael Ammann (Röns), Simon Lins (Schnifis), Gerold Mähr (Düns), Wolfgang Lässer (Schlins) und Andreas Dobler (Satteins).Gemeinde SChlins
Die Bürgermeister Walter Rauch (Dünserberg), Michael Ammann (Röns), Simon Lins (Schnifis), Gerold Mähr (Düns), Wolfgang Lässer (Schlins) und Andreas Dobler (Satteins).Gemeinde SChlins
Sechs Gemeinden kooperieren in Sachen Kinderbetreuung

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