Eine Frage des guten Tons

Vorarlberg / 03.02.2023 • 21:46 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch mit Ehefrau Yvonne und den heurigen Faschingsprinzessinnen.Instagram/Ritsch
Der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch mit Ehefrau Yvonne und den heurigen Faschingsprinzessinnen.Instagram/Ritsch

Das Klima grinst In einer Landtagsdebatte diese Woche ging es kurzzeitig auch um Ernährungsgewohnheiten der Abgeordneten. Ausgangspunkt war eine Anfrage der Grünen an die ÖVP-Landesräte Marco Tittler (46) und Christian Gantner (42) rund um das Thema Bodenschutz. Der Abgeordnete Bernhard „Bernie“ Weber (59, Grüne) bekräftigte: „Ein intakter Boden ist unsere Lebensversicherung für eine regionale Nahrungsmittelversorgung. Ein intakter Boden ist unsere Lebensversicherung, wenn es um den Hochwasserschutz geht, und ein intakter Boden ist unsere Lebensversicherung, wenn es um die Artenvielfalt geht.“ Das beträfe nicht nur die „vierzähnige Windelschnecke“, sondern auch „unsere eigene Spezies“. Am Ende seines Redebeitrags verriet Weber stolz: „Ich bin seit 1. Jänner Vegetarier, habe 1,5 Kilogramm abgenommen. Das ist noch nicht so viel, aber das Klima freut sich und es grinst dabei.“ Das Thema Ernährung verfolgte dann auch Nachrednerin Elke Zimmermann (49, SPÖ). „Ich wurde am Anfang gefragt, ob ich Vegetarierin bin“, verriet sie dem Plenum. „Ich verneine das.“

 

Liebe ist Liebe Ore Ore! „Die fünfte Jahreszeit ist offen, farbenfroh und vielfältig. In Bregenz leben wir das mit großer Freude und aus voller Überzeugung“, schreibt Michael Ritsch (SPÖ, 54). Schon öfters präsentierte sich der Bürgermeister von Bregenz als Verbündeter der LGBTIQ+-Gemeinschaft. In diesem Jahr posierte er gemeinsam mit Ehefrau Yvonne mit dem gleichgeschlechtlichen Faschingsprinzessinnenpaar Alexandra I. und Gabriela I. im Kennelbacher Schindlersaal. Das Motto „Tanz auf dem Regenbogen“ nahmen der Bürgermeister und seine Frau sehr genau und warfen sich mit einem Regenbogenfrack im Partnerlook in Schale. „Für mich war der bewegendste Moment, als es 2021 in der Geschichte der Landeshauptstadt Bregenz die erste gleichgeschlechtliche Hochzeit gab“, schilderte Ritsch im Gespräch mit den VN im vergangenen Herbst.

Ausfall Mitten in ihrer hitzigen Rede macht die Technik der Nationalratsabgeordneten Eva Maria Holzleitner (SPÖ, 29) Probleme. „Minister Polaschek hat aktuell den schlechtesten Hochschulplan ever vorgelegt“, sagte die stellvertretende SPÖ-Bundesparteivorsitzende. Viel weiter kam sie nicht, dann fiel ihr Mikrofon aus. Es handelte sich um ihre erste Rede im frisch renovierten und eröffneten Parlament am Ring. Das stenographische Protokoll gab Auskunft, was danach den Fernsehzusehern verborgen blieb. Holzleithner fragte beim dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer (FPÖ, 51) nach, ob sie durch das technische Gebrechen Redezeit verliert. „Hört man eh auch so!“, riefen prompt ÖVP-Politiker dazwischen. Bissiger Nachtrag: „Leider.“ Holzleitner witzelte weiter: „An der Lautstärke meines Organs soll es nicht scheitern, eher an dem, dass die Zuseherinnen und Zuseher nicht teilhaben können.“ SPÖ und ÖVP ätzten weiter, dass das Parlament wohl gleich wieder saniert gehört. Hofer klärte schließlich auf, dass es gerade einen Feueralarm gebe und sich daher die Tonanlage automatisch abgeschaltet hatte.

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