Die erste Stimme der Neos im Land ist Claudia Gamon

Die 34-jährige EU-Abgeordnete übernahm Landesvorsitz von Sabine Scheffknecht (44).
Bregenz Die EU-Abgeordnete Claudia Gamon ist am Samstag in Bregenz zur neuen Neos-Landessprecherin gewählt worden. Von den etwa 80 im Kesselhaus zusammengekommenen Parteimitgliedern erhielt sie 91,67 Prozent Zustimmung. Die politische Absicht formulierte die 34-jährige, gebürtige Feldkircherin, klar: „Wir wollen in die nächste Landesregierung. Wir wollen gestalten und das Leben der Menschen in Vorarlberg verbessern.“ Als inhaltliche Ziel nannte Gamon etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Wohneigentum leistbar zu machen oder Klima und Wirtschaft zu verbinden. Illusionen gab sie sich in ihren Worten unmittelbar nach ihrer Wahl nicht hin: „Der Gegenwind im Landtagswahlkampf wird stark sein, insbesondere vonseiten der ÖVP.“ Man müsse aber auch wissen: „Wenn Gegenwind da ist, ist man gut unterwegs.“ Dass sie die Neos-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl 2024 sein wird oder sein möchte, sagte Gamon vorerst nicht. Nur so viel: „Das werden wir uns bei einer anderen Versammlung ausmachen.“
Zuvor hatte schon Sabine Scheffknecht, als Vorgängerin von Claudia Gamon, festgestellt: „Wir wollen 2024 Regierungsmitglied auf Augenhöhe und nicht nur als Juniorpartner werden. Wir wollen und wir können das!“ Die 44-Jährige gab den Parteivorsitz nach rund zehn Jahren den Parteistatuten gemäß ab. Sie zeigte sich stolz, dass „die Neos politisch unglaublich viel weitergebracht haben“. So sei man die einzige Partei im Land, die sich um die Finanzen kümmere. Man mache nachhaltigere Verkehrspolitik als die Grünen, sorge für Transparenz und treibe Bildungsanliegen wie die Gesamtschule voran. Scheffknecht wird weiterhin Neos-Klubobfrau im Landtag bleiben. Zum Stellvertreter von Claudia Gamon wurde LAbg. Johannes Gasser bestimmt, neuer Finanzreferent ist Christoph Gruber. Das Landesteam setzt sich künftig aus NR Gerald Loacker, der Junos-Vorsitzenden Fabienne Lackner, dem Unos-Vorsitzenden Christof Hotz und der Vizebürgermeisterin von Langenegg, Katharina Fuchs, zusammen.
Wie der bisherige Finanzreferent Daniel Matt ausführte, sind die Vorarlberger Neos schuldenfrei. Es sei 2022 gelungen, alle Kreditverbindlichkeiten zu tilgen. Für 2023 stehe ein Budget von rund 390.000 Euro zur Verfügung, 70 Prozent davon würden für Personal und Infrastruktur ausgegeben. Am Ende werde man mit einer schwarzen Null abschließen.
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