Starker Anstieg an Einbürgerungen

Vorarlberg / 06.02.2023 • 20:47 Uhr / 3 Minuten Lesezeit

2022 haben 647 Menschen die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen.

Bregenz In acht Bundesländern wurden im Vorjahr mehr Personen eingebürgert als 2021. Das starke Plus lässt sich insgesamt auf die Möglichkeit der Einbürgerung für NS-Opfer und deren Nachfahren seit 2020 zurückführen. Sie machten fast ein Drittel der neu Eingebürgerten aus. Politisch Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen haben die Möglichkeit einer Einbürgerung, ohne im Gegenzug ihre bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen. 

Starkes Bevölkerungswachstum

Dieser Punkt spielt in Vorarlberg aber kaum eine Rolle. Die relativen Zuwächse waren in Vorarlberg dennoch am höchsten. 2022 haben laut Landesstelle für Statistik 647 Menschen die Staatsbürgerschaft erhalten und damit 41 Prozent mehr als 2021. Mehr als die Hälfte der Eingebürgerten stammt aus Europa, der Türkei und den GUS-Staaten. Rund ein Viertel haben asiatische Herkunft. Insgesamt wuchs die Vorarlberger Bevölkerung um 2204 Personen. Das ist ein um nahezu 93 Prozent höheres Bevölkerungswachstum als im Dezember 2021. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat diese Entwicklung beeinflusst. Mit 31. Dezember waren 2394 Ukrainerinnen und Ukrainer in Vorarlberg gemeldet – mehr als das Achtfache des Vorjahres.

455 Personen kamen aus Syrien, 406 aus Deutschland, 389 aus Rumänien, 289 aus Somalia, 270 aus Afghanistan und 69 aus Ländern das ehemaligen Jugoslawien. Menschen aus zahlreichen Krisenregionen finden eine neue Heimat in Vorarlberg: 10.220 Menschen aus Afghanistan, Irak, Pakistan, Somalia, Syrien und der Ukraine leben derzeit im Land, das sind etwa 2,5 Prozent der Vorarlberger Gesamtbevölkerung. 

Die Bevölkerungszahl der Österreicherinnen und Österreicher in Vorarlberg sank um 168 Menschen. 

Wallner für längere Einbürgerung

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) lehnte bereits im Herbst eine leichtere Erreichbarkeit der Staatsbürgerschaft ab. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich unter anderem für eine auf fünf Jahre verkürzte Wartefrist ausgesprochen. „Für mich ist klar, dass es nicht generell zu Erleichterungen bei Einbürgerungen kommen kann“, stellte Wallner fest. Zentrales Element einer Staatsbürgerschaft-Verleihung müsse die Integration sein.

Wallner erachtet die Staatsbürgerschaft als „hohes Gut“, diese könne erst am Ende eines gelungenen Integrationsprozesses stehen. Wer am Ende Österreicher werden will, müsse dafür etwas leisten.

Zahlen und Fakten

647 Personen wurden 2022 in Vorarlberg eingebürgert.

 

8 Mal so viele Ukrainer wanderten 2022 in Vorarlberg ein, verglichen mit 2021.

 

168 um so viele Personen schrumpfte die Bevölkerungszahl der Österreicher.

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