Brandkatastrophe im Vinzenzheim jährt sich zum 15. Mal

Am 13. Februar verabschiedete Egg die zu diesem Zeitpunkt elf Todesopfer unter der Leitung des damaligen Generalvikars Benno Elbs. Er selbst hatte auch einen direkten Bezug zum Heim.
Egg gedenkt des Brandes im Vinzenzheim in aller Stille.
Egg Es war ein Freitag, als am 8. Februar 2008 gegen 18.40 Uhr die ersten Notrufe eingingen: Im Vinzenzheim in Egg sei ein Zimmerbrand ausgebrochen. Was folgte, war die größte Brandkatastrophe in Vorarlberg in über 150 Jahren.
Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle löste aufgrund der Vulnerabilität eines Altersheimes direkt nach der Alarmierung einen Großalarm aus. Die freiwilligen Feuerwehren Egg, Egg-Großdorf, Andelsbuch, Schwarzenberg, Müselbach, Alberschwende, Reuthe und Bezau rückten direkt nach der Alarmierung in Richtung Vinzenzheim aus. Selbiges galt für die Rotkreuz- und Notarzteinheiten im Mittelwald. Dicke Rauchwolken füllten die Gänge des alterwürdigen Pflegeheims, als sieben Minuten später die ersten Florianijünger eintrafen. Schlussendlich kämpften über 300 Einsatzkräfte um das Leben der 24 Bewohnerinnen und Bewohner. Dennoch mussten Egg und der Bregenzerwald am Ende zwölf Opfer beklagen. Elf verstarben durch Kohlenmonoxidvergiftungen im brennenden Gebäude, eine 92-Jährige Tage später im Spital.
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der zufällig in Vorarlberg weilte, und Landeshauptmann Herbert Sausgruber, eilten noch am Abend nach Egg. Fünf Tage verabschiedeten 1000 Trauernde die Opfer der Katastrophe. „Eine Tante von mir lebte viele Jahre dort. Das Leid und die Trauer eines ganzen Dorfes waren buchstäblich begreifbar“, erinnert sich Benno Elbs zurück. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch stellte die Ermittlungen wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst mit Todesfolge, wohl durch eine Zigarette im Müll, nach über einem halben Jahr ein. Eine Folge war eine Nachbesserung der Brandschutzbestimmungen, denn das Vinzenzheim erfüllte alle gültigen Vorgaben. 2008 wurde die Brandruine durch einen Neubau ersetzt. 15 Jahre später gedenkt Egg in aller Stille des Brandereignisses.

Allein 260 Florianijünger kämpften in Egg gegen die Flammen und Rauchschwaden an, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu retten.

Das Gebäude war bereits 140 Jahre alt und erfüllte die damaligen Brandschutzauflagen. Diese wurden daraufhin nachgeschärft.

Die Anteilnahme war groß und erstreckte sich weit über den Bregenzerwald hinaus.
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