Die helfenden Hände aus Vorarlberg

Die SARUV-Einheit hat die ersten Sucheinsätze absolviert, Spendenaktionen laufen.
Iskenderun, Osmaniye Es gibt sie, die Geschichten von Menschen, die nach Tagen lebend aus den Trümmern geborgen werden. Eine davon ist die von Serap Ela. Auf Videos ist zu sehen, wie die mit einem Pyjama bekleidete Fünfjährige von Helfern in Hatay aus den Trümmern gezogen wird. Auch ein vier Monate altes Mädchen wurde zwischen eingestürzten Hauswänden von Rettern entdeckt. Für andere kommt jede Hilfe zu spät.
Mehr als 11.000 Menschen haben bislang bei der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien ihr Leben verloren. Während die Zahl der Opfer ständig steigt, eilen immer mehr Helfer in die Unglückregion.
Rankweiler Suchtrupp
Das 32-köpfige Team der Rankweiler Such- und Rettungseinheit (SARUV) sind am Dienstag gegen 18.30 Uhr mit fünf Suchhunden und sechs Tonnen Ausrüstung per Charterflugzeug von Zürich nach Adana aufgebrochen. Vom Flughafen ging es für die Helfer noch in der Nacht zu ihrem Einsatzort in das rund 100 Kilometer entfernte Osmaniye. Gemeinsam mit Suchhunden, lokalen Einsatzkräften, Baggern, Schremmhammer und Suchkameras wurden am Mittwoch mehrere eingestürzte Gebäude abgesucht, berichtete die Einsatzleitung am Mittwoch. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb rund um die Uhr. Während die einen die zugeteilten Einsatzstellen abarbeiten, nutzen die anderen die Zeit im Basiscamp zu zum Regenerieren, Ausruhen, Essen und Schlafen.
Unzählige Menschen in der Katastrophenregion warten seit Tagen auf Hilfe. Viele wissen genau, wo ihre Angehörigen, Freunde oder Nachbarn in den Trümmern liegen. Auf Twitter wird millionenfach der Hashtag #SESVAR („Wir hören Stimmen“) geteilt. Die Vorarlberger Retter haben das nötige Gerät, um in solchen Fällen rasch Hilfe leisten zu können.
Auch mehrere Kleinlaster, Lkw und Busse mit Hilfsgütern aus Vorarlberg sind bereits auf dem Weg in das Erdbebengebiet. Verschiedenste Organisationen haben Spendenaktionen gestartet. Besonders dringend benötigt werden warme Kleidung und Decken, Babynahrung und Windeln. An dem Sattelschlepper, der am Mittwoch kurz vor Mittag vom Heim des türkischen Kultur- und Sportvereins in Hard gestartet ist, wurde ein Schild befestigt, auf dem steht auf Türkisch: „Österreich, Vorarlberg, Lastwagen für die Erdbebenhilfe 2023.“ „Es sind auch sehr viele türkischstämmige Vorarlberger, die aus dieser Gegend stammen, privat hinuntergeflogen, um zu helfen“, berichtet Unternehmer und Politiker Adnan Dincer. VN-GER


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