“Marina ist mit einem ,Like’ in mein Leben getreten”

Vorarlberg / 13.02.2023 • 11:15 Uhr / 10 Minuten Lesezeit
Marina und Michael bei einem romantischen Spaziergang im Schnee.
Marina und Michael bei einem romantischen Spaziergang im Schnee.

Drei romantische Liebesgeschichten zum Valentinstag. Paare erzählen, wie ihre Liebe begonnen hat.

Bürserberg/Dorbirn/Hohenstein Sie lernten sich während der Pandemie kennen – über die Dating-Plattform Tinder. Marina Zechner war Single und Michael Gabriel auch. „Ich dachte mir: ,Ich schau mal auf Tinder, was für hübsche Frauen es in Vorarlberg gibt.“ Michael wollte eigentlich nur Menschen kennenlernen, aber dann trat Marina am 19. September 2021 mit einem Like in sein Leben. „Sie ist die Liebe meines Lebens. Mit ihr möchte ich Kinder haben und alt werden“, sagt er und wirft Marina einen zärtlichen Blick zu.

Ein inniger Kuss für die Liebste.
Ein inniger Kuss für die Liebste.

Drei Tage nach dem digitalen Kennenlernen trafen sich die Bürserbergerin und der gebürtige Nüziger zum ersten Date in einem Lokal. Beide waren vom anderen sofort angetan. „Marina ist bildhübsch. Sie hat so ein Strahlen und ist so ein positiver Mensch“, schwärmt der 29-jährige Bereichsleiter der Firma Concrete 3d. Auch Marina (29) verliebte sich auf Anhieb in Michael. „Er hat so ein offenes, freundliches Wesen. Auch sein Aussehen gefällt mir.“

Ein verliebtes Paar vor der romantischen Kulisse des Gardasees.
Ein verliebtes Paar vor der romantischen Kulisse des Gardasees.

Beim ersten Rendezvous saßen sie fünf Stunden lang beisammen. „Wir haben geredet und geredet. Danach waren die wichtigsten Sachen geklärt. Wir wollen beide Kinder und heiraten.“

Das Glück ist den beiden anzusehen.
Das Glück ist den beiden anzusehen.

Inzwischen wohnt das Paar zusammen und ist verlobt. „Am Heiligen Abend ging Michael vor mir auf die Knie und sagte, dass es ihn wahnsinnig freuen würde, wenn ich seine Frau würde. Ich lachte und weinte, so war ich aus dem Häuschen.“ Im Juni des nächsten Jahres wollen sie sich vor dem Altar das Jawort geben. „Wir haben kürzlich eine Hochzeitsmesse besucht und uns dort inspirieren lassen“, verrät Marina, die schon als Mädchen von einer Hochzeit in Weiß träumte.

Über den Dächern von Wien.
Über den Dächern von Wien.
Marina im Arbeitsdress. Sie arbeitet als Kellnerin im elterlichen Skirestaurant Fuchsbau in Bürserberg. Ihr Verlobter hat sich auch in die Tracht geworfen.
Marina im Arbeitsdress. Sie arbeitet als Kellnerin im elterlichen Skirestaurant Fuchsbau in Bürserberg. Ihr Verlobter hat sich auch in die Tracht geworfen.
Ein Paar im Glück.
Ein Paar im Glück.
Das Paar spielt gerne Golf.
Das Paar spielt gerne Golf.

Charlotte und Richard: “Wir sind eine Einheit – zwischen uns passt kein Blatt”

Als junge Frau arbeitete Charlotte Hazotte (63), die Tochter eines Bäckermeisters aus Nenzing, zehn Saisonen lang als Skilehrerin in Gaschurn. Im Skigebiet begegnete die damals 24-Jährige der Liebe ihres Lebens. Richard, ein Deutscher, machte mit Kollegen Skiurlaub im Montafon. Charlotte und Richard kamen auf dem Sessellift miteinander ins Gespräch. „Ich habe gleich gedacht: ,Dieser Mann könnte der Vater meiner Kinder werden. Mit dem könnte ich mir vorstellen, alt zu werden‘“, erinnert sich Charlotte, dass der Liebesblitz sofort einschlug. Bis zum Ende der Liftfahrt hatten die jungen Leute ausgemacht, sich abends in der Disco zu treffen. „Wir tanzten den ganzen Abend.“ Die Tage darauf trafen sich die beiden abends im Pub. „Wir spielten miteinander Back Gamon. Das spielen wir übrigens heute noch gern.“

Charlotte und Richard erwarten Nachwuchs. Charlotte ist mit Catherine schwanger.
Charlotte und Richard erwarten Nachwuchs. Charlotte ist mit Catherine schwanger.

Nach der Skisaison fuhren Charlotte und Richard miteinander in den Urlaub. Da stand für sie bereits fest, dass sie zusammengehören und gemeinsam durchs Leben gehen wollen. Mit 26 wurde die Nenzingerin schwanger. Die Reaktion des werdenden Vaters gefiel Charlotte: „Richard sagte: ,Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen und bauen.‘“

Das junge Ehepaar Hazotte.
Das junge Ehepaar Hazotte.

Die Vorarlbergerin zog zu Richard nach Hohenstein auf der Schwäbischen Alb. Am 18. Juli 1987 heiratete das Paar. „In den letzten paar Jahren sind wir an unserem Hochzeitstag immer verreist. Wir merkten, dass uns das als Paar guttut. Richard und mir wird nicht langweilig. Uns geht der Gesprächsstoff nie aus.“ Das sei auch das Geheimnis ihrer langen Ehe: „Reden, reden, reden.“ Aber auch gemeinsame Aktivitäten wie Skifahren und Back Gamon-Spielen haben den ehelichen Zusammenhalt verstärkt. „Richard hat mich auch immer an den Wochenenden auf Märkte begleitet, wo ich meine Produkte anbiete.“ Die Kleinunternehmerin („Charlottes Selbstgemachtes“) stellt schwäbische Köstlichkeiten wie Fruchtaufstriche, Salze, Sirup, Essig und Kräuteröle her.

Vor knapp 40 Jahren lernten sich Charlotte und Richard im Montafon kennen. Die Verbindung hat gehalten.
Vor knapp 40 Jahren lernten sich Charlotte und Richard im Montafon kennen. Die Verbindung hat gehalten.

Vor zwei Jahren wurde das Ehepaar von einem Schicksalsschlag heimgesucht. „Richard erlitt an beiden Augen einen Infarkt. Seither sieht er alles nur noch verschwommen.“ Jetzt ist ihm Charlotte, die ihn jede Woche zum Augenarzt fährt, eine noch größere Stütze. „Meine Frau hat sich vom ersten Tag unserer Ehe um mich gesorgt. Das habe ich immer schön gefunden.“ Aber auch ihre positive Sicht auf das Leben und ihren Humor schätzt Richard. „Wir können über dieselben Dinge lachen.“ Charlotte, die ihrem Mann zwei Kinder schenkte, ist überzeugt: „Richard wäre genauso für mich da, wenn mir das mit den Augen passiert wäre. Denn mein Mann ist sehr fürsorglich und liebevoll. Seit er in Rente ist, bringt er mir jeden Morgen den Kaffee ans Bett.“ Der Schicksalsschlag schweißte die beiden noch mehr zusammen. „Wir sind mittlerweile eine richtige Einheit. Zwischen uns passt kein Blatt.“

Als Ehepaar durchlebten die Hazottes Höhen und Tiefen. Heute sind sie sich näher denn je.     <br><br>
Als Ehepaar durchlebten die Hazottes Höhen und Tiefen. Heute sind sie sich näher denn je.

Hester und Wernich: “Schau mit mir den Sternenhimmel an”

Hester und Wernich De Villiers, lernten sich während des Studiums in der Universitätsstadt Stellenbosch in Südafrika kennen. „Bei einem Treffen der Studentenwohnheimleiter sahen wir uns zum ersten Mal“, gräbt das Ehepaar seine Erinnerungen gerne aus. Weder bei Hester noch bei Wernich war es Liebe auf den ersten Blick. Die Studenten beachteten einander bei dem Treffen nicht sonderlich. Das

Das junge Brautpaar auf dem Weg zur Kirche.
Das junge Brautpaar auf dem Weg zur Kirche.

Eine Woche später fand in Kapstadt ein Rugby-Spiel statt. Wernich wollte es sich anschauen gehen. „Dieses Mal wollte ich ein Mädchen mitnehmen.“ Dem 22-Jährigen kamen einige der Studentinnen in den Sinn, die er bei dem Treffen kennengelernt hatte. In drei christlichen Wohnheimen versuchte Wernich sein Glück und läutete an der Tür. Das erste Mädchen, an das er gedacht hatte, war nicht da. Auch das zweite Mädchen reagierte nicht auf sein Läuten. Im dritten Wohnheim aber wurde ihm die Tür geöffnet – von Hester (21), die auch gleich bereit war, ihn auf die Sportveranstaltung zu begleiten. „Ich dachte mir: ,Mädel, du kannst nicht nur lernen, du musst auch mal was Soziales machen.‘“

Ein schönes Hochzeitspaar: Hester und Wernich De Villiers.
Ein schönes Hochzeitspaar: Hester und Wernich De Villiers.

Der gemeinsame Tag in Kapstadt ist beiden noch in sehr schöner Erinnerung. „Zuerst schauten wir uns das Rugby-Spiel an. Dann gingen wir in einen Coffee-Shop Kuchen essen. Anschließend machten wir einen Spaziergang am Strand, die Sonne ging gerade unter. Danach gingen wir eine Pizza essen. Und zu guter Letzt schauten wir uns eine Komödie im Kino an.“ Von Unternehmung zu Unternehmung fasste Wernich mehr Mut. „Im Kino hätte ich gerne Hesters Hand in meine genommen, aber ich traute mich nicht.“ Am nächsten Tag jedoch packte er die Gelegenheit beim Schopf. „Hester und ich hatten beschlossen, zusammen den Sonntagsgottesdienst zu besuchen.“ Seine Frau ergänzt: „Als wir uns auf die Kirchenbank setzten, griff er nach meiner Hand. Ich war angenehm überrascht.“ Wernich ist ein gläubiger Mensch. Aber so wie diese Messe erbaute ihn noch keine. „Ich habe die ganze Stunde ihre Hand gehalten. Ich bat Gott, unsere Verbindung zu segnen.“

Ausflug mit den Kindern. Hester, Wernich, Marianna, Johannes und Emily.
Ausflug mit den Kindern. Hester, Wernich, Marianna, Johannes und Emily.

Eine Woche später schickte er seiner Angebeteten einen Blumenstrauß. Hester dazu: „Ich wunderte mich und wusste nicht, von wem die Blumen waren. Es war keine Karte dabei.“ Ihr Mann schmunzelt. „Ich frage mich, warum ich dir nicht gleich in den Sinn gekommen bin. In dem Fall war ich für dich nicht die erste Wahl.“ Jetzt muss Hester lächeln. „Lieber Wernich, darf ich dich daran erinnern, dass ich auf deiner Liste die Dritte war.“

Hester und Werniche sind seit 23 Jahren ein Paar.
Hester und Werniche sind seit 23 Jahren ein Paar.

Was relativ unbefangen begonnen hatte, entwickelte sich zu einer Lebensliebe. Hester lud Wernich zu einer Tanzveranstaltung im Studentenheim ein. An diesem Abend wurde aus den beiden endgültig ein Paar. Hester (44) verrät mehr. „Mir war warm durchs Tanzen. Ich fragte Wernich, ob er mit mir ins Freie geht und den Sternenhimmel anschaut. Draußen hat er mich dann geküsst.“ Wernichs Version klingt etwas anders. „Hester lockte mich raus. Ich schaute ihr tief in die Augen. Dann gab ich ihr einen Kuss.“ 1999 verlobte sich das Paar aus Südafrika, 2001 trat es vor den Traualtar. Im Jahr 2008 zogen die beiden Ingenieure aus beruflichen Gründen nach Vorarlberg. 2012 kamen ihre Zwillinge Marianna und Johannes zur Welt, 2015 Tochter Emily.     

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