Täglich grüßt das Verkehrschaos

Zu den Stoßzeiten sind die Regeln beim Knotenpunkt Dornbirn-Nord oft nur Vorschläge.
Dornbirn Bei Dornbirn Nord staut es sich vom Kreisverkehr bis zur Autobahnauffahrt zurück. Ein von Bregenz kommender SUV will nach Dornbirn und lässt sich wie auch schon sein Vordermann von der Sperrlinie nicht schrecken. Schnell ist eine Lücke vor einem Lkw genutzt und die Spur gewechselt.
Szenen, die sich gerade in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend laufend wiederholen. Dornbirn Nord ist damit nicht allein: Der Bereich zwischen der Abfahrt Feldkirch Nord in Fahrtrichtung Bludenz und dem dortigen Kreisverkehr ist ebenso bekannt für gewagte Spurwechsel ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln und Sperrlinien.
Verkehrsknotenpunkt
Bei Dornbirn Nord kommen jedoch gleich mehrere Hauptverkehrslinien zusammen: Die L 200 ist die Hauptlebensader in und aus dem Bregenzerwald. Große Teile des Schwerverkehrs müssen von der Autobahn durch den gesamten Kreisverkehr zur Zollabwicklung nach Wolfurt. Und dann grenzen mit Dornbirn und Lauterach zwei nicht gerade kleine Rheintalgemeinden an den Verkehrsknotenpunkt. Auch bei der Polizei ist man sich dessen bewusst – und dass die starke Verkehrsbelastung manche Fahrzeuglenker zu gewagteren Verkehrsmanövern provoziert. „Wir haben es im Auge. Aber es ist etwas schwierig, dieses Verhalten zu unterbinden“, räumt der Leiter der Autobahnpolizei Dornbirn, Marco Büsel, gegenüber den VN ein. Wenn die Polizei sichtbar vor Ort ist, ändere sich natürlich das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Es sei aber unrealistisch, täglich zu den Stoßzeiten mehrere Streifen an die Abfahrten und Kreisverkehre abzustellen, um das regelkonforme Verhalten zu sichern.
Viele Vergehen, wenig Unfälle
Auch, weil es aus Sicht der Polizei im Vorarlberger Straßennetz dringendere Problembereiche gibt. „Die Verkehrsprävention in Vorarlberg legt den Schwerpunkt auf die Unfallvermeidung“, erklärt Büsel. „Und auch wenn hier häufig Sperrflächen überfahren werden, zeigt die Statistik bei Dornbirn Nord keine Unfallhäufung.“ Dementsprechend ist die Polizei bemüht, bei Orten mit hoher Unfallgefahr sichtbar präsent zu sein.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass bei Dornbirn und Feldkirch Nord nichts passiert, betont der Polizist: „Wir und die Landesverkehrsabteilung bestreifen das Gebiet stark mit Zivilstreifen“, versichert er. Auch das Radarfahrzeug der Polizei sei immer wieder präsent.
Hunderte Anzeigen
Während die Autobahnpolizei vor allem das Verhalten beim Autobahnanschluss überwacht, fokussiert sich die Landesverkehrsabteilung auf den Kreisverkehr und dessen Umgebung. Denn während vor wenigen Jahren das Nutzen von Wendebuchten etwa in Richtung Dornbirn noch erlaubt war, gibt es hier nun ein Abbiegeverbot. Und auch der Radweg in Richtung Lauterach ist nicht als Ausweichstrecke gedacht.
Für einen hohen Kontrolldruck spreche auch die Zahl der Anzeigen. So könne allein die Landesverkehrsabteilung für diesen Bereich „Hunderte Anzeigen“ vorweisen, ist Büsel informiert. Und spätestens wenn der Rückstau droht bis auf die Autobahn zurückzureichen, übernehmen erkennbar uniformierte Beamte der Autobahnpolizei die Verkehrsregelung, um die Unfallgefahr auf dem vielbefahrenen Autobahnabschnitt zu mindern. VN-rau
„Die Verkehrsprävention in Vorarlberg legt den Schwerpunkt auf die Unfallvermeidung.“


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