Pipeline auf der Zielgeraden

Letzter Bauabschnitt der Pipeline zwischen Bregenz und Lochau soll in den nächsten Monaten fertiggestellt werden.
Bregenz 9,2 Millionen Euro sind für den dritten und letzten Bauabschnitt der Pipeline-Neugestaltung zwischen Bregenz und Lochau veranschlagt. Eine Übergabe an die Bevölkerung soll im Mai 2023 erfolgen, so der ursprüngliche Plan der Bregenzer Stadtverwaltung.
Dieses Versprechen werde man auch halten können, stellt Projektleiter Stefan Carotta (42) auch in Aussicht. Denn große Überraschungen erwartet man auf dem etwa 900 Meter langen Bauabschnitt keine mehr. „Zwei Drittel vom Material sind bereits verbaut“, verweist er auf die Aufschüttungen zwischen dem letzten Badehaus und dem Strandbad Lochau.
Hier fand vor allem Aushubmaterial von Baustellen wie jener des Hallenbads in Bregenz wie auch von einer in Hohenems Verwendung. Und auch die großen Gesteinsbrocken, die bislang die Errichtung der Spundwände am Steilufer beim Übergang zum zweiten Bauabschnitt vor den Naturgewalten schützten, werden überwiegend als Untergrund für die Aufschüttung Richtung Lochau Verwendung finden. „Das ist gutes Material und so halten wir auch die Zahl der Lkw-Fahrten abseits der Baustelle gering“, erklärt Carotta.
Während ein Bagger allein im seichten Wasser dafür sorgt, dass der Aufenthaltsbereich nahe dem bestehenden Standbad um bis zu 45 Meter in den See hinein verlängert wird, arbeitet Tone „Moses“ Moosmann derzeit an den zahlreichen Bauminseln entlang der Pipeline, gut erkennbar an der dunkleren Färbung des dort für die Bäume extra angemischten Humus.
Für den erfahrenen Baggerfahrer ist die Arbeit zwischen Land und Wasser nichts Besonderes. „Ich habe auch schon zwei Jahre an der Bregenzerach gearbeitet“, erklärt der Mitarbeiter von Höfle Bautruck. Und auch zuvor hat er Erfahrung entlang des Sees gesammelt. „Sie holen mich immer wieder.“ Nun mischt er den Humus an, hebt die Bauminseln aus und füllt sie mit der Erdmischung routiniert auf.
Was er an dieser Baustelle genießt, ist ihre Größe. „Hier bist du eine Weile versorgt und am gleichen Ort“, erklärt er. Ansonsten müsse man sich oft im Wochenrhythmus auf eine neue Baustelle mit anderen Rahmenbedingungen einstellen. Ähnlich ist auch der Zugang von Moses und seinen Kollegen zu den verschiedenen Aufgaben auf der Baustelle: „Wir rotieren mit den Aufgaben nicht wirklich durch – jeder hat seinen eigenen Ansatz, da müsste man dann dauernd nachfragen“, sieht Moses darin wenig Vorteile. Dies reiße jeden nur aus der Arbeit und Konzentration.
Im Zeit- und Finanzplan
Schlussendlich werden allein 130 Bäume auf den zahlreichen Bauminseln für Schatten sorgen. Hinzu kommen an die 1000 Sträucher, rechnet Carotta vor. „Da werden verschiedenste Wildsträucher zur Verwendung kommen, die auch unterschiedlich blühen“, erklärt der Projektverantwortliche. Bei der Auswahl der Pflanzen nehme man auch Rücksicht auf deren Bedürfnisse und Stellplatz. So werden Weiden näher zum Wasser rücken und Pappeln und Eichen eher Richtung der Gleise ihren Platz finden. „Dies wird eine starke ökologische Aufwertung darstellen.“
Zuvor sind jedoch noch andere Arbeiten zu erledigen: Nächste Woche werden die Sitzbänke entlang der Spundwand aufgestellt werden, die Treppen warten bereits an Ort und Stelle auf die Badegäste. Parallel wird der Radweg planiert. Und auch die neue Wasserpipeline ist verlegt, diese wird im Lauf der nächsten Woche unter die Erde verschwinden.
Das Einzige, was hier noch für Verzögerungen sorgen könnte, wären starke Niederschläge oder Hochwasser, ist Carotta zuversichtlich. Der einzige Wermutstropfen sind die Schaulustigen, die sich trotz aller Absperrungen auf die Baustelle wagen. „Die Menschen unterschätzen die Gefahren einer Baustelle“, warnt Carotta. „Außerdem hätten sie vom Gehsteig entlang der Landesstraße einen ebenso guten Blick auf die Baustelle.“
Eine letzte gute Nachricht: Trotz der Teuerung liege der letzte Pipelineabschnitt im beschlossenen Budgetrahmen. VN-RAU
„Verschiedenste Wildsträucher, die unterschiedlich blühen, kommen zur Verwendung.“



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