Schülerstudenten lernten an der FH Vorarlberg

Drei Siebtklässler des BG Dornbirn haben ein Semester als außerordentliche Hörer absolviert.
Dornbirn Vier ECTS-Punkte haben Nicolas, Lorenz und Linus bereits und das, obwohl sie erst in die siebte Klasse am BG Dornbirn gehen. Die Schüler des Wirtschaftszweigs haben die Chance genutzt, als Erste ein Semester lang als Schülerstudenten an der FH Vorarlberg zu studieren. Dabei drückten sie als außerordentliche Hörer die Schulbank im berufsbegleitenden Studium Wirtschaftsingenieurwesen. „Nachdem wir mit der Uni Liechtenstein in Präsenz und auch mit der Johannes-Kepler-Universität online bereits zusammenarbeiten, lag es aufgrund der unmittelbaren Distanz nahe, mit der FH Vorarlberg ein Schülerstudium zu starten“, erzählt Erika Schuster, die das Pilotprojekt seitens des BGD im Rahmen der Begabungs- und Begabtenförderung betreut hat.
Studium am Wochenende
Da das Wirtschaftsingenieurstudium berufsbegleitend angeboten wird, ließ es sich gut mit dem Stundenplan der Gymnasiasten vereinbaren. Sie besuchten die Lehrveranstaltung „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre“, die freitags und samstags abgehalten wurde. „Die Schüler waren ein Semester lang Teil des Jahrgangs und lernten dabei aktives Studieren kennen. Sie hatten alle Rechte und Pflichten von Studierenden, wie Anwesenheit, Prüfung, Präsentation und ECTS“, erklärt FH-Koordinatorin Claudia Franceschini.
Neben den Vorlesungen haben die Schüler auch an einem Planspiel teilgenommen. „Die Lehrveranstaltung war nicht nur sehr lehrreich, sondern der Stoff wurde vom Dozenten auch sehr unterhaltsam und spannend präsentiert“, sagt Nicolas Jenny, der mit seinen 15 Jahren der bisher jüngste Student an der FH Vorarlberg war.
Die Prüfung legten die Schülerstudenten erfolgreich ab, auch bei der abschließenden Präsentation zum Thema Marketing brillierten sie. Dies sehr zur Freude des Lehrbeauftragten Edmund Maier: „Ich durfte in drei noch ganz junge Gesichter blicken, die von den Studienkollegen von Beginn an bestens aufgenommen wurden und mit großem Engagement in der Vorlesung mitarbeiteten, präzise Fragen stellten und sowohl Klausur, Seminararbeit als auch die darauf aufbauende Präsentation im Plenum sehr erfolgreich meisterten.“
Wertvolle Erfahrung
Für die Schüler war es eine einzigartige Chance, in das Studierendenleben hineinzuschnuppern und sich Gedanken über ihre Bildungspläne nach der Matura zu machen. „Ein Studium an einer Fachhochschule war vorher keine Option für mich – jetzt denke ich, dass es je nach Interesse tolle Möglichkeiten für Maturanten bietet“, reflektiert Linus Riedmann, 16 Jahre. Mit dem berufsbegleitenden Studium Wirtschaftsingenieurwesen bietet die FHV eine interdisziplinäre Ausbildung an. „Dabei sprechen wir einerseits junge, wissbegierige Menschen aus den Schulen an, die sich für das kombinierte Modell ,Dual‘ bewerben können. Andererseits bietet das dreijährige Studium eine Höherqualifizierung für berufserfahrene Personen mit und ohne technische Grundausbildung, auch in der zweiten Berufslebenshälfte“, sagt Studiengangsleiter Peter Muckenhuber.
Keine Option ist das für Lorenz Rümmele, der nach der Matura ein Medizinstudium anstrebt. „Dennoch habe ich viel mitnehmen können und die Möglichkeit, ein Frühstudium machen zu können, sehr geschätzt“, so der 16-jährige Dornbirner. lcf

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