Wie die Feuerwehr auf Beutetour geht

Die Schnelle-Braten-Greifer-Truppe der Feuerwehr Bregenz-Stadt landete am Gumpigen Donnerstag einen erfolgreichen Braten-Coup.
Bregenz Gumpiger Donnerstag, kurz vor 10 Uhr im Feuerwehrhaus in der Bregenzer Belruptstraße: Rund 20 Mitglieder der Schnellen-Braten-Greifer-Truppe der Feuerwehr Bregenz-Stadt – kurz SBGT – haben sich zur Einsatzbesprechung versammelt.

“Fünf Autos gehen auf den Weg. Jedes Auto nimmt jeweils eine Box für Braten und Saucen mit”, erklärt Sondereinsatzkoordinatorin Corina Längle (27), während sie die Listen mit den Namen der “Bratenopfer” und den Zeitplan verteilt. Die Mission ist klar: Die Truppe möchte mit dem kulinarischen Beutezug den Faschingsbrauch des Bratenstehlens aufrechterhalten. Bis 11.15 Uhr muss ein Teil der Beute ins Hauptquartier geliefert werden. Denn um 11.30 Uhr geht es mit dem Bratenschmaus los, zu dem wieder zahlreiche Gäste im Feuerwehrhaus erwartet werden.
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Über 50 Küchen und Bratenspezialisten in Gasthäusern, Privathaushalten und Kantinen sind an diesem Vormittag wieder Ziel der SBGT, wie Längle erläutert. “In dem Fall heißt es jetzt Angriff. Der Braten darf nicht kalt werden, wir haben einen Notfall”, sagt Martin Gmeiner, ehe er mit seinen fünf Komplizen in Richtung Garage eilt und diese sich ihre Helme schnappen.

In Uniform, mit dem Feuerwehrauto, aber ohne Blaulicht geht es nun auf Diebestour. “Erstes Ziel ist der Kindergarten St. Gebhard”, gibt die Einsatzchefin vor und fügt hinzu: “Dort hat man uns extra einen Kuchen gebacken.” Mit kurzem Hupen kündigen die SBGT-Mitglieder ihre Ankunft an. Als Dank für die süße Bäckerei dürfen die Kinder kurz den Einsatzwagen bestaunen, ehe der Bratenbeutezug in der Innenstadt startet.

“Heuer sind leider wenige Gasthäuser bei der Aktion mit dabei”, bedauert Längle und fügt hinzu: “Viele haben abgesagt, weil sie entweder Urlaub oder mittags gar nicht geöffnet haben.” Kurz darauf stoppt der Trupp bei der Pizzeria Sinn Sationell. Während einer der Kulinarik-Ganoven den “Fluchtwagen” bewacht, schleichen sich fünf ins Lokal und beweisen einen professionellen Riecher. Denn hier wartet bereits der erste Bratenschmaus auf seine Abholung.

Ebenso Ziel der SBGT ist an diesem Vormittag die Metzgerei Schmuck. “Absitzen”, lautet das Kommando von Martin Gmeiner, nachdem das Feuerwehrauto geparkt ist. In geduckter Haltung nähern sich die Mitglieder des Trupps dem Geschäft, wo Chef Cyril Schmuck der Sondereinheit das Ziel der Begierde quasi ohne Gegenwehr und mit einem Lächeln auf den Lippen überlässt.

Im Feuerwehrwagen liegt inzwischen Bratenschmaus-Duft in der Luft. “Hier riecht es aber ziemlich gut”, sagt Gmeiner, ehe er wieder in Richtung Hauptquartier steuert, damit die Beute rasch abgeliefert werden kann.

Im Feuerwehrhaus bildet sich schon vor 11.30 Uhr eine Warteschlange. Bei der Abholstation wird die Beute in Form von Braten, Knödeln, Reis und Spätzle nun traditionell wieder beim Bratenschmaus verspeist.
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